Weiterbildung in der Krise: Verbände fordern einen »Digitalpakt Weiterbildung«

Bildungs- und Beschäftigungsunternehmen nach dem SGB II und SGB III sowie Sprachschulen befinden sich aufgrund der Corona-Pandemie in einer existenzbedrohenden Lage. Etwa 75 Prozent der Bildungseinrichtungen haben Hilfsmittel aus dem Sozialdienstleister-Einsatzgesetz (SodEG) beantragt. Der Leistungsumfang beträgt bei jeder fünften Bildungseinrichtung mehr als 50 Prozent des jeweiligen Umsatzes.
Die Umstellung der Bildungs- und Beschäftigungsbranche sowie der Sprachenschulen auf Unterricht und Coaching mit digitalen Medien erfordert trotz Mindereinnahmen einen enormen finanziellen Mehraufwand. Hierfür sind bislang keine Fördermittel bereitgestellt worden und es erfolgt keine Kompensation der entstandenen Mehrkosten. Alle Maßnahmen beruhen bislang auf Eigeninitiative der Bildungs- und Beschäftigungsträger.
Das Bündnis fordert in diesem Zusammenhang schnellstmöglich einen »Digitalpakt Weiterbildung«. »Die Corona-Pandemie beeinflusst massiv und nachhaltig die Methodik und Didaktik der Bildungsbranche. Die gewonnenen Erfahrungen und bereits getätigten Investitionen müssen mit einem Digitalpakt Weiterbildung unterstützt und ausgebaut werden«, fordert Bündnis-Sprecher Dietmar Schlömp. Bei der Ausgestaltung des Digitalpakts müssen Staat, Unternehmen, Bildungs- und Beschäftigungsträger, Sprachschulen und Teilnehmer einbezogen werden.
Hintergrund
Der Verband Deutscher Privatschulverbände, der Bundesverband der Träger beruflicher Bildung, bag arbeit und der Evangelische Fachverband für Arbeit und soziale Integration haben zu einem Bündnis zusammengeschlossen, um ein Zusammenbrechen der Weiterbildungsbranche zu verhindern.
VERWEISE
Ähnliche Themen in dieser Kategorie
Fast 40 Prozent planen Weiterbildung Eine aktuelle Umfrage im Auftrag des WIFI Wien zeigt: 39 Prozent der berufstätigen Wiener*innen planen in den kommenden zwei Jahren eine berufliche Weiterbildung. Besonders motiviert sind dabei Menschen, die sich im eigenen Berufsfeld …
Fachkräftemangel treibt digitale Qualifizierung in Unternehmen voran Drei Viertel der deutschen Unternehmen investieren aktuell in die digitale Weiterbildung ihrer Beschäftigten. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Digitalverbands Bitkom unter 603 Unternehmen mit …
Mit der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung in Schwerin ist das »Landesnetzwerk Weiterbildung« offiziell gestartet. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, Wirtschaftsminister Dr. Wolfgang Blank, Markus Biercher von der Bundesagentur für Arbeit sowie weitere Partner …
Weiterbildung 2025: Wer überzeugt laut SZ Institut? Lebenslanges Lernen ist heute ein fester Bestandteil des modernen Lebensstils. Doch die Auswahl an Kursen und Programmen ist riesig und oft unübersichtlich. Das SZ Institut hat deshalb erneut die besten Anbieter für …