Sammelband zum Thema Studienerfolg

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Wie kann Studienerfolg wissenschaftlich erfasst und abgebildet werden? Wovon hängt Studienerfolg ab? Unter anderem diesen Fragen widmet sich ein kürzlich erschienener Sammelband des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW), welcher im Rahmen der 21. Sozialerhebung veröffentlicht wurde.

Das Thema Studienerfolg ist in den vergangen Jahren nicht nur wissenschaftlich betrachtet worden, sondern war auch Bestandteil intensiver bildungspolitischer Diskussionen. Auslöser waren unter anderem diverse mit der Bologna-Reform assoziierte Entwicklungen (z. B. die gestiegene Anzahl benoteter Studienleistungen oder der massive Ausbau des Qualitätsmanagements an den Hochschulen), die wachsende Beteiligung breiter Bevölkerungskreise an Hochschulbildung, aber auch das Phänomen anhaltend hoher Studienabbruchquoten. Im nun vorliegenden Sammelband des DZHW sind sechs interdisziplinäre Fachbeiträge zum Thema Studienerfolg veröffentlicht worden.

In dem Sammelband wird eine bloße Reduzierung des Studienerfolgs ausschließlich auf Studiennoten und Studienabschluss vermieden, indem Erfolg anhand verschiedener – auch subjektiv orientierter – Kriterien und Merkmale abgebildet wird. Dazu zählen beispielsweise die Bewertung bisher erbrachter Studienleistungen ebenso wie das Ausmaß an Zufriedenheit mit den eigenen Studienleistungen oder ein (beabsichtigter) Studienabbruch.

Ein weiteres Anliegen des Bandes ist es, einige der Prozesse und Mechanismen, die für die Entstehung von Studienerfolg maßgeblich sind, zu identifizieren und inhaltlich weiter zu spezifizieren. Dadurch sollen Hinweise und Impulse zur Veränderung der hochschulischen Praxis geliefert werden.

Außerdem nehmen drei Beiträge des Sammelbandes gezielt den Studienerfolg sogenannter „nicht-traditioneller“ Studierender in den Blick. Darunter werden üblicherweise Personen gefasst, die nicht mit einer klassischen Hochschulzugangsberechtigung, wie beispielsweise einem Abitur, an die Hochschule gelangten, sondern über eine berufliche Qualifikation, wie beispielsweise einem Handwerksmeister. Die Autorinnen und Autoren des Sammelbands gehen auch hierbei von teils alternativen Definitionen aus.

Hintergrund
Finanziell gefördert wurde die Veröffentlichung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Ein Großteil der den Beiträgen zugrunde liegenden Daten stammt aus der 21. Sozialerhebung, die gemeinsam vom DZHW und dem Deutschen Studentenwerk (DSW) durchgeführt wurde. Die Sozialerhebung zur wirtschaftlichen und sozialen Lage Studierender in Deutschland wird seit 1951 in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Weitere Quellen sind u. a. der Konstanzer Studierendensurvey und die Exmatrikuliertenbefragung des DZHW.

 

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