Gender Pay Gap im Kulturbereich bei 24 Prozent

Deutscher Kulturrat

Kulturstaatsministerin und Deutscher Kulturrat versprechen schnelle Gegenmaßnahmen  

Kulturstaatsministerin Monika Grütters, MdB, hat Ende Juni 2016 im Bundeskanzleramt die Studie »Frauen in Kultur und Medien. Ein Überblick über aktuelle Tendenzen, Entwicklungen und Lösungsvorschläge« des Deutschen Kulturrates vorgestellt.

In der Studie wird für einen Zeitraum von über zwanzig Jahren untersucht, wie es um die Geschlechtergerechtigkeit im Kultur- und Medienbereich bestellt ist. Dabei wird sowohl die Ausbildungssituation, die Präsenz von Frauen in Führungsetagen von Kultureinrichtungen, die Partizipation von Frauen an der individuellen Künstlerinnen- und Künstlerförderung und anderes mehr über einen Zeitraum von 20 Jahren in den Blick genommen.

Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass trotz stärkerer Präsenz von Frauen in einigen Bereichen von Geschlechtergerechtigkeit nicht die Rede sein kann. Das gilt gleichermaßen für Kulturverbände. Monika Grütters kündigte als erste Maßnahme die Einrichtung eines Runden Tisches an, der Ideen entwickeln soll, wie die Chancengerechtigkeit im Kultur- und Medienbereich verbessert werden kann.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: »Die Studie macht greifbar, wie es um die Geschlechtergerechtigkeit im Kultur- und Medienbereich bestellt ist. Ich selbst habe mir so gravierende Unterschiede beispielsweise mit Blick auf das Einkommen freiberuflicher Künstlerinnen und Künstler nicht vorstellen können. Der Gender Pay Gap beträgt im Kulturbereich erschreckende 24 Prozent. Die Erstellung der Studie ist nur der erste Schritt. Ich freue mich sehr, dass Kulturstaatsministerin Monika Grütters gestern Abend angekündigt hat, als erste Reaktion auf die Ergebnisse der Studie einen Runden Tisch zum Thema Geschlechtergerechtigkeit einzurichten, an dem Lösungsvorschläge diskutiert werden sollen. Auch der Deutsche Kulturrat wird sich mit den Ergebnissen intensiv befassen und Empfehlungen für mehr Geschlechtergerechtigkeit im Kultur- und Medienbetrieb erarbeiten. Das Eintreten für Gleichstellung im Kultur- und Medienbereich ist kein Gefallen, der Frauen getan wird, sondern verfassungsrechtlich geboten. Wir werden nicht lamentieren, sondern konkrete Massnahmen für mehr Geschlechtergerechtigkeit erarbeiten und dann schnell umsetzen«.

Mindestlohn trägt zur Gleichstellung von Frau und Mann bei
Gender Gaps bei Arbeitszeiten und monatlichen Verdiensten sind in Mindestlohnbetrieben reduziert Der Mindestlohn trägt zur Gleichstellung von Frauen und Männern bei. Denn Frauen sind häufiger vom Mindestlohn betroffen und profitieren daher...
Gender Gap Arbeitsmarkt 2023 unverändert bei 39 Prozent
Verdienstungleichheit geht langfristig zurück Der Gender Pay Gap gilt als der zentrale Indikator für Verdienstungleichheit zwischen Frauen und Männern. Diese ist jedoch nicht nur auf Bruttostundenverdienste begrenzt. Auch Phasen der Teilzeitarbeit...
Mehr Vorstandsfrauen in großen Unternehmen - meist bleiben sie aber allein unter Männern
DIW Managerinnen-Barometer: Frauenanteil in Vorständen wieder etwas stärker gestiegen Große Mehrheit der 200 umsatzstärksten Unternehmen beruft aber höchstens eine Vorständin Der Frauenanteil in den Vorständen der Privatwirtschaft ist im...

.