Berufliche Schulen handlungsfähig für Europa machen

10-Punkte-Programm der GEW für mehr Auslandsmobilität
Der Deutsche Bundestag hat beschlossen, dass bis zum Jahr 2020 mindestens 10 Prozent der Auszubildenden bei Abschluss ihrer Ausbildung einen Auslandsaufenthalt realisiert haben sollen. Doch trotz der Internationalisierung der deutschen Wirtschaft tun sich viele Betriebe und Schulen noch immer schwer damit, ihren Azubis diese Chance zu bieten. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat nun ein 10-Punkte-Programm vorgelegt, das die Internationalisierung der Berufsbildung vorantreiben und allen Schülerinnen und Schülern berufsbildender Schulen die Teilnahme an Erasmus+ ermöglichen soll.
»Berufliche Schulen in Deutschland handlungsfähig machen für Europa!« – so lautet der Titel des 10-Punkte-Programms der GEW, mit dessen Hilfe die europäische Azubi-Mobilität weiter ausgebaut werden soll, z.B. mithilfe eines Rechtsanspruchs für Auszubildende auf Auslandspraktika und der Akkreditierung und Anrechnung erworbener Kompetenzen.
Betriebe sollen außerdem dazu verpflichtet werden, ihre Auszubildenden bei der Realisierung des Auslandsaufenthaltes zu unterstützen. Doch dazu müssen Schulen und Betriebe auch in die Lage versetzt werden. Vielen Einrichtungen fehlt es hier an Kapazitäten. Daher sieht das Programm auch vor, die Einrichtungen bei der Planung, Koordination und dem Management beruflicher Auslandsaufenthalte zu unterstützen sowie dafür notwendige Ressourcen zu schaffen (wie z.B. feste Ansprechpersonen für die europäische und internationale Zusammenarbeit). Ferner fordert es, dass auch berufsbildende Schulen beim BMBF-Programm AusbildungWeltweit antragsberechtigt sein sollten.
In ihrer Begründung des 10-Punkte-Programms bezieht sich die GEW u.a. auf eine von der NA beim BIBB durchgeführte Mobilitätsstudie. Diese liefere viele »Anknüpfungspunkte für die Diskussion der Strukturen und Ressourcen«.
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