Regionale IAB-Arbeitsmarktprognosen (Stand: März 2023)

IAB5

Die Beschäftigung entwickelt sich 2023 in Westdeutschland positiver als in Ostdeutschland

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung dürfte 2023 in Westdeutschland mit 1,1 Prozent stärker steigen als in Ostdeutschland mit 0,7 Prozent. Am stärksten steigt die Beschäftigung in den drei Stadtstaaten: in Berlin um 2 Prozent, Hamburg um 1,9 Prozent und Bremen mit 1,3 Prozent. Einen Rückgang bei der Beschäftigung gibt es mit einem Minus von 0,2 Prozent in Sachsen-Anhalt und 0,1 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern.

Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Trotz der erwarteten Beschäftigungszuwächse erwartet das IAB 2023 auch einen Anstieg der Arbeitslosigkeit, der in Ostdeutschland mit 4,2 Prozent etwas schwächer ausfällt als in Westdeutschland mit 4,5 Prozent. »Die Zunahme der Arbeitslosigkeit ist in beiden Landesteilen mehrheitlich auf die Registrierung von ukrainischen Geflüchteten in den Jobcentern zurückzuführen«, berichtet IAB-Forscherin Anja Rossen.

Die größten Anstiege in der Zahl der Arbeitslosen gibt es in Bayern mit 5,9 Prozent sowie Thüringen und Hessen mit jeweils 5,8 Prozent. Hingegen fallen die Anstiege bei den Arbeitslosen in Berlin mit 1,9 Prozent und in Bremen mit 3,2 Prozent am geringsten aus. Die Arbeitslosenquote ist in Bayern mit 3,3 Prozent dennoch nach wie vor am geringsten, am höchsten ist sie mit 8,9 Prozent in Berlin. Die Arbeitslosenquote fällt in Ostdeutschland mit 6,9 Prozent weiterhin höher aus als in Westdeutschland mit 5,1 Prozent.

»Sollte es zu stärkeren geopolitischen Verwerfungen oder weiteren negativen Kettenreaktionen am Finanzmarkt kommen, könnte dies den Arbeitsmarkt noch stärker als bisher belasten. Andererseits könnte die Entwicklung auch günstiger ausfallen, wenn die ökonomischen Kosten des Krieges abnehmen oder die Inflation deutlich sinkt«, erklärt IAB-Forscher Christian Teichert.


  VERWEISE  


Regionalprognose für 2023/2024: Angespannte Wirtschaftslage wirkt sich auf regionale Arbeitsmärkte aus
Die angespannte wirtschaftliche Lage ist auch auf den regionalen Arbeitsmärkten spürbar. Zwar steigt die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in vielen Bundesländern an, gleichzeitig nimmt jedoch auch die Arbeitslosigkeit in nahezu allen...
Regionale IAB-Arbeitsmarktprognosen (Stand: März 2022)
Regionalprognose für 2022: Steigende Beschäftigung und sinkende Arbeitslosigkeit in allen Bundesländern trotz großer Unsicherheiten Für 2022 erwartet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) eine weitere Erholung am Arbeitsmarkt,...
Prognose für 2021/22: Arbeitsmarkt auf Erholungskurs
»Nachdem sich die Erholung im vierten Quartal 2021 abschwächt, wird die deutsche Wirtschaft 2022 wieder stärker wachsen«, erklärt IAB-Forschungsbereichsleiter Enzo Weber in der am Montag veröffentlichten IAB-Prognose für die Jahre 2021 und 2022....

.