ISO 45001: Neuer internationaler Standard eines Managementsystems für Arbeitsschutz

DGQ

Neue Norm lässt sich einfach in bestehende Managementsysteme integrieren  

Ein (hoffentlich) guter Tag für den Arbeitsschutz - gestern hat die Internationale Organisation für Normung (ISO) die neue Norm ISO 45001 veröffentlicht. Sie löst Occupational Health and Safety Assessment Series (OHSAS 18001) ab.

Der britische Standard war zuvor schon in zahlreichen Ländern als Grundlage für den Betrieb eines Arbeitsschutzmanagementsystems (AMS) verbreitet, hatte aber nicht den Status einer internationalen Norm. Dies hat sich mit der Veröffentlichung von ISO 45001 geändert. Der Standard kann von allen Organisationen unabhängig von Art, Größe und Ausrichtung genutzt werden. Er lässt sich aufgrund seiner Struktur gut in bestehende Managementsysteme integrieren. Unternehmen bleibt eine etwa dreijährige Übergangsfrist, um ihre Zertifikate von BS OHSAS 18001 auf ISO 45001 umzustellen.

Die Norm ist in Kürze über den Beuth-Verlag verfügbar. Die Veröffentlichung der deutschen Fassung der Norm ist für April 2018 geplant. Die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) führt am 18. April 2018 in Dortmund mit dem Deutschen Institut für Normung (DIN) und der Deutschen Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen (DQS GmbH) eine Kooperationsveranstaltung durch. Darüber hinaus bietet die DGQ einen Zertifikatslehrgang zur neuen Norm an.

ISO 45001 bedeutet neue Anforderungen an ein Arbeitsschutzmanagementsystem

Im Unterschied zu OHSAS 18001 folgt die neue Norm der »High Level Structure«, die bereits bei anderen revidierten Managementsystemnormen angewendet wurde. Der Grundgedanke ist, dass sich Normen in andere, bereits bestehende Managementsysteme integrieren lassen. Für den Arbeitsschutz sind beispielsweise die ISO 9001 für Qualitätsmanagementsysteme und die Umweltmanagementnorm 14001 relevant. Zudem ist nicht nur der entsprechende Beauftragte für dieses Thema zuständig. Arbeitsschutz wird zu einer Aufgabe für alle Führungskräfte erklärt. Die neue Norm richtet den Blick konkreter auf Risiken und Chancen. ISO 45001 fordert darüber hinaus durchgängige Prozesse, um Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in den Abläufen zu etablieren. Auch müssen Beschäftigte mit und ohne Leitungsfunktion einbezogen werden. Mitarbeiter und ihre Vertreter bilden eine der wichtigsten interessierten Parteien. Rechtskonformität und Anforderungen an den Umgang mit Gefährdungen spielen ebenfalls eine große Rolle.

  

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