EFI-Gutachten 2025 zur Forschungs- und Innovationspolitik vorgelegt

EFI

EFI: »Bei Digitalisierung nachlegen, Klimaschutz effizient machen, zukunftsfähige Beschäftigung in den Blick nehmen«

Deutschland steht vor einem tiefgreifenden Strukturwandel, der durch Digitalisierung und Dekarbonisierung vorangetrieben wird. Diese Entwicklungen bieten Chancen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und zur Erreichung der Klimaziele, aber auch Herausforderungen für den Arbeitsmarkt.

Die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) hat in ihrem Jahresgutachten 2025 die Auswirkungen dieser Veränderungen untersucht und Empfehlungen für die Politik formuliert.

Herausforderungen für den Arbeitsmarkt

Digitalisierung und Dekarbonisierung führen in einigen Bereichen zu Arbeitsplatzverlusten, in anderen entstehen neue Jobs. Laut EFI wird 2022 mehr als jeder dritte Beschäftigte in einem Beruf arbeiten, der durch Automatisierung ersetzt werden kann.

Zudem sind viele Arbeitsplätze umweltbelastend und daher vom Strukturwandel bedroht. Besonders betroffen sind Teile des Verarbeitenden Gewerbes, wo viele Arbeitsplätze sowohl von der Digitalisierung als auch von der Dekarbonisierung betroffen sind.

Innovationspotenziale und Patentanalysen

Innovationen sind entscheidend, um die Potenziale der Digitalisierung und Dekarbonisierung voll auszuschöpfen. Deutschland hinkt jedoch bei den Patentanmeldungen in den zentralen Technologiefeldern der Digitalisierung hinterher.

Bei der Dekarbonisierung liegt Deutschland dagegen in der Spitzengruppe der betrachteten Länder. Dies zeigt, dass insbesondere im Bereich der Digitalisierung noch großes Verbesserungspotenzial besteht.

Empfehlungen an die Politik

Die EFI empfiehlt der Politik, den Strukturwandel aktiv zu begleiten, indem sie die Entwicklung und Umsetzung innovativer digitaler und klimafreundlicher Innovationen fördert. Dazu gehören der Ausbau der digitalen Infrastruktur und die Verbesserung der Möglichkeiten zur Datennutzung.

Zudem soll die Effizienz des Klimaschutzes durch einen einheitlichen CO2-Preis erhöht werden. Die Mobilität der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sollte gefördert werden, um den Wechsel in weniger automatisierbare oder umweltbelastende Berufe zu erleichtern.


Ähnliche Themen in dieser Kategorie

07.07.2025

Synchron-hybride Lehre: Drei Faktoren bestimmen die Teilnahmeform Forschende der Professur für Erwachsenenbildung/Weiterbildung an der Universität Würzburg haben untersucht, warum Studierende in synchron-hybriden Kursen zwischen Präsenz und Online-Teilnahme wechseln. Laut …

20.06.2025

Neue Chancen für Talente: EU stärkt Wissenschaft und Arbeitsmarkt Die Europäische Kommission stellt im Rahmen des Arbeitsprogramms »Horizont Europa 2025« mehr als 7,3 Milliarden Euro für Forschung und Innovation bereit. Ziel ist es, Europas Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, den …

04.06.2025

Fragmentierung überwinden: Leibniz-Gemeinschaft vernetzt Theorie und Praxis der Wissenschaftskommunikation Die Leibniz-Gemeinschaft setzt ein deutliches Zeichen gegen die Zersplitterung im Bereich der Wissenschaftskommunikation: Ab Juni 2025 nimmt das neue Leibniz- …

03.06.2025

Anteil der Ausgaben am Bruttoinlandsprodukt bei 9,5 Prozent    Die öffentlichen Haushalte und der private Bereich haben im Jahr 2023 nach vorläufigen Berechnungen 398 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft in Deutschland ausgegeben. Wie das …

.
Oft gelesen...