Lebenswelten: Warum manche Menschen keine Weiterbildung besuchen

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SVEB-Projekt zur Nicht-Teilnahme an Weiterbildung

Weiterbildung ist in der heutigen Arbeitswelt von großer Bedeutung. Sie ermöglicht es, vorhandene Kenntnisse und Fähigkeiten zu erweitern und sich den Anforderungen der sich stetig wandelnden Arbeitswelt anzupassen. Auch individuelle Lebensumstände spielen hierbei eine wichtige Rolle.

Doch wer sind die Menschen, die keine Weiterbildungen besuchen? Über ihre Einstellungen zum Lernen und die Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit sie sich auf einen Lernprozess einlassen, ist wenig bekannt.

In zahlreichen Untersuchungen wurden bereits die Motive und Erwartungen derer untersucht, die sich fortbilden. Hierbei spielen auch äußere Umstände wie Förderbedingungen und persönliche Voraussetzungen eine große Rolle. Dennoch gibt es noch immer wenig Erkenntnisse darüber, was Menschen davon abhält, an Fortbildungen teilzunehmen.

Dabei ist es gerade in Zeiten des digitalen Wandels und der Globalisierung wichtig, sich kontinuierlich weiterzubilden und neue Kompetenzen zu erwerben. Doch es müssen auch die Bedürfnisse und Voraussetzungen derjenigen berücksichtigt werden, die bisher nicht von Weiterbildungsangeboten profitiert haben.

Um diesem Thema mehr Aufmerksamkeit zu schenken, bedarf es weiterer Forschung und Diskussionen. Nur so kann sichergestellt werden, dass niemand aufgrund fehlender Informationen und Ressourcen von den Vorteilen einer Weiterbildung ausgeschlossen wird.

Projekt »Lebenswelten«

Im März 2023 startete daher das praxisorientierte Entwicklungsprojekt »Lebenswelten« beim SVEB. Das Ziel des Projekts ist es, die Lebensumstände und Einstellungen zum Lernen von Personen zu erforschen, die kaum oder gar nicht an organisierter Weiterbildung teilnehmen.

Die Teilnehmergewinnung im Bereich Grundkompetenzen stellt für Weiterbildungsanbieter eine permanente Herausforderung dar. Die Zielgruppen sind häufig von unterschiedlichen Förderstrukturen angesprochen, was die Angebotsentwicklung in den Weiterbildungsinstitutionen beeinflussen kann. Die Vorgaben der Förderinstanzen haben oft Einfluss auf die Art und Weise, wie die Angebote gestaltet werden.

Mit dem Projekt »Lebenswelten« möchte der SVEB ein besseres Verständnis dafür entwickeln, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, um Menschen, die bisher nicht von Weiterbildungsangeboten profitiert haben, zum Lernen zu motivieren. Dabei sollen nicht nur die individuellen Lebensumstände, sondern auch die Förderstrukturen und die Bedürfnisse der Zielgruppen berücksichtigt werden.

Das Projekt ist praxisorientiert und soll konkrete Handlungsempfehlungen für die Weiterbildungspraxis liefern. Es ist ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass jeder Mensch unabhängig von seiner sozialen oder wirtschaftlichen Situation Zugang zu lebenslangem Lernen hat.

Kategorien von »Nicht-Teilnehmenden«: Personas

Im Rahmen des Entwicklungsprojekts »Lebenswelten« plant der SVEB die Erarbeitung von empirisch basierten Typen von Personen, die aus eigener Initiative nicht an organisierter Weiterbildung teilnehmen. Diese Typen werden als »Personas« bezeichnet und sollen als Modell für die Gruppe der Nicht-Teilnehmenden dienen.

Um Informationen zu dieser Personengruppe und ihren Lebenswelten zu sammeln, plant das Projektteam des SVEB im Sommer 2023 leitfadengestützte Interviews in allen Sprachregionen der Schweiz durchzuführen. Dafür werden Personen ausgewählt, die Unterstützung im Bereich Grundkompetenzen benötigen, entsprechende Angebote aber nicht nutzen.

Das Entwicklungsprojekt wird vom schweizerischen Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) finanziert und dauert bis zum Sommer 2024. Derzeit befindet sich das Projekt in der Konzeptionsphase.

Die Personas sollen wichtige Informationen liefern, um die Bedürfnisse und Motivationen von Nicht-Teilnehmenden besser zu verstehen. Dies wird es Weiterbildungsanbietern erleichtern, passende Angebote zu entwickeln, um diese Zielgruppen zu erreichen und für lebenslanges Lernen zu motivieren.


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