Technologische Trends der beruflichen Weiterbildung

Fraunhofer IAO

In der Ergebnisstudie »Identifikation und Analyse von technologischen Trends für die berufliche Weiterbildung« thematisiert das Fraunhofer IAO die Identifikation und Analyse von Trends im Bereich der Educational Technologies.

Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Digitalisierung und dadurch getriebene technologische Trends.

Unternehmen verschiedener Branchen begegnen zunehmend Megatrends, auf die sie richtig und individuell reagieren müssen, um zukunftsfähig zu sein. Vor allem die digitale Transformation stellt oft eine Hürde dar, die es zu bewältigen gilt. Dabei ist es wichtig, dass Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber ihren Mitarbeitenden und Auszubildenden passende (Weiter)Bildungsangebote ermöglichen. Dadurch steigt nicht nur die individuelle Leistungsfähigkeit, sondern Unternehmen werden als attraktiver wahrgenommen.

Dritte Studie der Initiative »Forschung zur beruflichen Weiterbildung – Business Education & Innovation«

Bereits im August veröffentlichte das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO im Rahmen des von der Dieter-Schwarz-Stiftung geförderten Projekts »Forschung zur beruflichen Weiterbildung – Business Education & Innovation« einen Leitfaden, der aufzeigt, wie Unternehmen die Relevanz technologischer Trends im Anwendungskontext der beruflichen Weiterbildung analysieren und in die Praxis übertragen können. Im Anschluss folgte ein Wegweiser zum bedarfsgerechten Kompetenzmanagement in diesem Kontext.

Nun folgt die dritte Publikation in der Reihe: Der Ergebnisbericht zur »Identifikation und Analyse von technologischen Trends für die berufliche Weiterbildung«. Dieser schildert konkret die Identifikation und Analyse von Trends im Bereich der Educational Technologies (kurz »EdTech«). Das Fraunhofer IAO bringt dabei die technologische Perspektive ein, bei der der Mensch im Mittelpunkt steht.

Die Studie soll Unternehmen sowohl eine konkrete Methode an die Hand geben, um das Thema Trendmonitoring systematisch anzugehen, als auch anhand des EdTech-Bereichs deren Anwendung aufzeigen. Tim Beichter, Wissenschaftler am Fraunhofer IAO und Mitautor der Studie, betont: »Wir möchten, dass Unternehmen den Mut finden, selbst die berufliche Weiterbildung als wichtigen Transformationsmotor anzupacken«.

Mit Futures Wheels die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz bestimmen

Um die direkten und indirekten Auswirkungen von identifizierten Trends auf einen Untersuchungsgegenstand zu erfassen und zu systematisieren, verwendet das Forschungsteam u. a. die Methode der Futures Wheels. Diese wurden in die Bereiche »Lehrende«, »Didaktikformate«, »Lehrinhalt«, »Lernende« und die »Technik/Technologie« gegliedert, da das Autorenteam diese als grundlegende Bestandteile bzw. Akteure eines Systems für berufliche Weiterbildung sehen.

Am Beispiel der Künstlichen Intelligenz konnten die Forschenden feststellen, dass Entlastungsmöglichkeiten für Lehrpersonal durch die Übernahme von zeitintensiven Routineaufgaben bestehen. Gleichzeitig verändert die Anwendung von Künstlicher Intelligenz die Lehrinhalte, was zu einer Anpassung der Didaktikformate führt, welche zur Vermittlung der Inhalte eingesetzt werden.

Drei mögliche Szenarien

In einem weiteren Kapitel erstellten die Wissenschaftler drei Szenarien (Smart Education, Hybrid Education, Human Education), um Unterstützungshilfen für strategische Entscheidungen zu bieten. Diese Szenarien dienen der Identifikation denkbarer Chancen sowie Risiken durch Berücksichtigung möglicher Einflüsse aus dem Umfeld einer Organisation und beinhalten ein Worst Case- sowie ein Best-Case-Szenario, um extreme Entwicklungen abzudecken.

In Szenario eins werden alle Tätigkeiten von einer Künstlichen Intelligenz übernommen, was bedeutet, dass der Mensch aus den Lehrtätigkeiten verdrängt wird. Szenario zwei umfasst hybride Lehrformate, die die Co-Existenz von Menschen und Künstlicher Intelligenz ermöglicht, wohingegen Szenario drei davon ausgeht, dass es zu einem vollständigen Verzicht auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz kommt.

Die drei Studien bilden die Basis für eine längerfristige Initiative. Unter dem Titel »Global Upskill« ist zukünftig eine intensive angewandte Forschung zur beruflichen Weiterbildung geplant.




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