Fachkräftemangel und Bildungsherausforderungen: Kooperation als Schlüssel zur Lösung

(Geschätzte Lesezeit: 2 - 3 Minuten)
CHE

Wie akademische und berufliche Bildung Hand in Hand gehen können

Der Fachkräftemangel und die hohe Zahl an Studien- und Ausbildungsabbrüchen stellen derzeit viele Branchen in Deutschland vor große Herausforderungen. Eine zentrale Forderung zur Bewältigung dieser Probleme ist die engere Verzahnung von akademischer und beruflicher Bildung.

In einem aktuellen Online-Dossier und einem digitalen Forum beleuchtet das CHE Centrum für Hochschulentwicklung, wie innovative Kooperationen zwischen diesen Bildungsbereichen zu Lösungen beitragen können.

Kooperation statt Trennung

Melanie Rischke, Senior Projektmanagerin am CHE, betont, dass akademische und berufliche Bildung in Zukunft nicht mehr getrennt betrachtet werden sollten. Gemeinsame Initiativen seien notwendig, um sowohl den Jugendlichen als auch dem Arbeitsmarkt eine zukunftsfähige Perspektive zu bieten. Eine enge Zusammenarbeit sei der Schlüssel, um die Herausforderungen in der Bildungslandschaft zu meistern.

Erfolgreiche Beispiele für integrierte Bildung

Das CHE fördert insbesondere die Sichtbarkeit und den Austausch von so genannten Good-Practice-Beispielen. Diese zeigen, wie akademische und berufliche Bildung erfolgreich verzahnt werden können. Zwei Projekte stehen exemplarisch für innovative Ansätze:

  • Beratungsnetzwerk Queraufstieg
    Die von fünf Bundesländern getragene Initiative unterstützt Studierende, die beispielsweise Zweifel am Studium haben oder sich neu orientieren wollen.
    Die Webseite »queraufstieg.de« bietet Tools zur Selbstreflexion und führt Nutzer*innen zu Beratungsstellen, die bei der weiteren Planung helfen - sei es im Studium oder beim Wechsel in eine berufliche Ausbildung.
  • Orientierungssemester TWIN!
    Das Programm der IHK Karlsruhe und der Hochschule Karlsruhe ermöglicht Abiturient*innen und Fachhochschulabsolvent*innen, ein halbes Jahr lang sowohl in die duale Ausbildung als auch in ein Studium hineinzuschnuppern.
    Am Ende der Orientierungsphase entscheiden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, welcher Bildungsweg ihren persönlichen Vorstellungen besser entspricht.

Plattformen zur Unterstützung von Bildungskooperationen

Um die Vernetzung der Bildungsbereiche weiter voranzutreiben, setzt das CHE auf zwei zentrale Formate:

  • Online-Dossier »Nachschulische Bildung – Innovative Lösungsansätze«
    Auf dieser interaktiven Plattform werden erfolgreiche Praxisbeispiele vorgestellt, die zeigen, wie eine enge Zusammenarbeit zwischen akademischer und beruflicher Bildung funktionieren kann. Das Dossier wird kontinuierlich um neue Ideen erweitert und bietet so eine wachsende Ressource für Bildungsinnovationen.
  • CHEforum »Zukunft gestalten: Brücken zwischen akademischer und beruflicher Bildung«
    Am 26. und 27. November 2024 veranstaltet das CHE das Forum, bei dem Expert*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik diskutieren, wie die Bildungsbereiche zukünftig enger verzahnt werden können.
    Im Mittelpunkt steht eine Keynote von Prof. Dr. Silker Anger vom IAB zu den Anforderungen des Arbeitsmarktes der Zukunft. Abgerundet wird das Programm durch den Austausch über erfolgreiche Praxisbeispiele.

Offener Austausch als Grundlage für Innovationen

Das CHE lädt alle Interessierten ein, sich an den Diskussionen zu beteiligen. Melanie Rischke betont, dass ein offener Austausch unerlässlich ist, um voneinander zu lernen und gemeinsam innovative Lösungen zu entwickeln. Gerade bei komplexen Herausforderungen müsse das Rad nicht immer neu erfunden werden - oft reiche es aus, bestehende Ansätze anzupassen und gemeinsam weiterzuentwickeln.


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