Schleswig-Holstein: Höhere Förderung für Volkshochschulen und Bildungsstätten

VHS Landesverband Schleswig Holstein

Der am 22. März im schleswig-holsteinischen Landtag verabschiedete Haushalt für das Jahr 2023 sieht einen Anstieg der Förderung der Volkshochschulen und Bildungsstätten um 3 Prozent gegenüber 2022 vor.

Außerdem sind Mittel für ein weiteres Grundbildungszentrum eingeplant. Dies ist zugleich ein Beitrag Schleswig-Holsteins für die Bund-Länder-Dekade zur Alphabetisierung Erwachsener. Die landeseigene Förderung der Angebote für Deutsch als Zweitsprache wurde stark aufgestockt.

Trotz finanziell herausfordernden Zeiten für die öffentlichen Kassen wurden im Haushaltsplan für Erwachsenenbildung dringend benötigte weitere Mittel vorgesehen.

»Insbesondere die Förderung eines weiteren Grundbildungszentrums sowie des Starterpakets für Flüchtlinge sind wichtig für die Teilhabemöglichkeiten von Menschen in Schleswig-Holstein. Beide Angebote haben sich an den Volkshochschulen bewährt und werden erfolgreich umgesetzt. Gerade in der aktuellen Zeit ist diese Erweiterung eine gute Entscheidung«, sagt Dr. Ernst Dieter Rossmann, Vorsitzender des Landesverbandes der Volkshochschulen. Die Grundbildungszentren leisten unter anderem einen Beitrag, Erwachsene auf das Nachholen von Schulabschlüssen vorzubereiten.

Zwar wurden im Bundeshaushalt die Mittel für Integrationskurse deutlich erhöht, gleichzeitig aber die Finanzierung der ebenfalls bundesfinanzierten Erstorientierungskurse für 2023 auf das Niveau von 2021 zurückgesetzt. Für einen zügigen Spracherwerb Zugewanderter sind diese Angebote allerdings sehr wichtig. Daher sah sich das Land gefordert, eigene Angebote aufzustocken.

Ziel ist, den aktuell hohen Zugangszahlen Geflüchteter und dem damit einhergehenden Bedarf gerecht zu werden und insbesondere Wartezeiten auf Integrationskurse sinnvoll zu füllen. Dafür stellt das Land ergänzend zu den Mitteln für das Landesprogramm Starterpaket für Flüchtlinge (STAFF) zusätzlich 3,3 Mio. Euro aus dem Ukraine-Notkredit bereit.

Volkshochschulen und Bildungsstätten stehen nach wie vor deutlich angestiegenen Kosten gegenüber – vor allem für Energie, Verbrauchsgüter und Personal.

»Die Inflation liegt bei rund 7 Prozent und Personalkosten werden absehbar steigen. Der Anstieg der Landesförderung trägt dazu bei, diese Kosten aufzufangen. Dennoch werden weitere Maßnahmen erforderlich sein«, unterstreicht Karsten Schneider, Direktor des vhs-Landesverbandes. Volkshochschulen sind bestrebt, Teilnahmeentgelte allenfalls nur maßvoll zu erhöhen. Niemand soll von der Teilhabe durch Weiterbildung ausgeschlossen werden – besonders in Zeiten multipler Krisen.


  VERWEISE  

  •  ...

Studie empfiehlt Bildungszeit als Schlüssel zur Weiterbildung und Fachkräftesicherung
Ein Autorenteam der Bertelsmann Stiftung hat sich in einer aktuellen Studie mit der Frage befasst, ob und wie die Einführung einer gesetzlich verankerten Bildungszeit dazu beitragen kann, Weiterbildung in Deutschland zu fördern. ...
Seit dem 1. April 2024: Förderung beruflicher Weiterbildung durch Qualifizierungsgeld
Qualifizierungsgeld nutzen: Eine Chance für Arbeitgeber und Arbeitnehmer Das Qualifizierungsgeld richtet sich an Unternehmen und deren Beschäftigte, die von Arbeitsplatzverlusten aufgrund des Strukturwandels bedroht sind. Es soll ermöglichen, dass...
BMAS: Die Förderung von Aus- und Weiterbildung wird weiter gestärkt
AWBG: Zum 1. April 2024 treten neue gesetzliche Regelungen in Kraft Seit Sommer 2023 gilt das Gesetz zur Stärkung der Aus- und Weiterbildungsförderung (AWBG). Zum 1. April 2024 treten weitere umfangreiche Verbesserungen in Kraft, zu denen Elemente...

  • Empfehlung(en) zum Artikel:
    Weiterbildung - Schlüssel für Chancengleichheit und Teilhabe
    Rheinland-pfälzischer Landtag diskutierte über Weiterbildungspolitik »In der Transformation der Arbeitswelt ist berufliche Weiterbildung wichtiger denn je. Es geht darum, Beschäftigte dabei zu ...
    Weiterbildungsförderung in Deutschland
    Eine Fachanalyse ausgewählter Instrumente  CDU, CSU und SPD haben in ihrem aktuellen Koalitionsvertrag vereinbart, gemeinsam mit Akteuren aus dem Bereich Arbeitsmarkt eine Nationale Weiterbi...
.