Für gute Arbeit in der beruflichen und allgemeinen Weiterbildung

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GEW mahnt deutlich größere Anstrengungen für eine »neue Weiterbildungskultur« der Nationalen Weiterbildungsstrategie an 

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mahnt deutlich größere Anstrengungen an, um eine »neue Weiterbildungskultur« zu etablieren. »Es fehlen nach wie vor institutionelle, finanzielle, zeitliche und organisatorische Voraussetzungen für gutes Lehren und Lernen in der Weiterbildung«, sagte Ansgar Klinger, GEW-Vorstandsmitglied für Berufliche Bildung und Weiterbildung, am Freitag im Rahmen der GEW-Herbstakademie »Gute Arbeit in der Erwachsenenbildung – Gewerkschaftliche Anforderungen an die Nationale Weiterbildungsstrategie« an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main.

Als einen »wichtigen Baustein auf dem Weg zu einem echten Bundesweiterbildungsgesetz« bezeichnete Klinger die Nationale Weiterbildungsstrategie, die Bund, Länder, Wirtschaft, Gewerkschaften und Bundesagentur für Arbeit auf den Weg gebracht haben. Sie könne Grundlage für eine »neue Weiterbildungskultur« werden. »Die Infrastruktur der Weiterbildung ist unsystematisch und durch einen Dschungel von Zuständigkeiten geprägt. Deshalb brauchen wir dringend verbindliche Regelungen, die auch die Qualität der Weiterbildung durch einheitliche Mindeststandards sichert«, betonte Klinger. »Die Lehrkräfte in der Weiterbildung müssen endlich ihrer Aufgabe und Qualifikation angemessen beschäftigt und bezahlt werden«.

»Wenn lebensbegleitendes Lernen zum selbstverständlichen und kalkulierbaren Teil der Biografie – nicht nur der Berufsbiographie – aller Menschen werden soll, muss die Politik angemessene Rahmenbedingungen und nachhaltige Ressourcen sicherstellen«, unterstrich der GEW-Weiterbildungsexperte. Auch die bisher vollkommen vernachlässigte politische, allgemeine und kulturelle Weiterbildung müsse Teil einer nationalen Weiterbildungsstrategie werden, wenn man eine neue Weiterbildungskultur erreichen will. »Besonders die staatlich organisierte und finanzierte Erwachsenen- und Weiterbildung ist durch chronische Unterfinanzierung geprägt. Die Folge: prekäre und atypische Beschäftigungsverhältnisse«, so Klinger.

Hintergrund
Die Nationale Weiterbildungsstrategie soll – wie im Koalitionsvertrag der Großen Koalition festgeschrieben - die Fachkräftebasis stärken, die Beschäftigungsfähigkeit in einer sich wandelnden Arbeitswelt nachhaltig fördern und weiten Bevölkerungsteilen einen beruflichen Aufstieg erleichtern.

Die GEW-Herbstakademie zeigt mit Vorträgen, in Dialogrunden, Foren und einer Podiumsdiskussion, was die Weiterbildung leisten kann. Voraussetzung hierfür sind gute Arbeitsbedingungen sowie die Professionalisierung des Personals. Die Herbstakademie wird von der GEW in Kooperation mit der der Goethe-Universität Frankfurt am Main und der Justus-Liebig-Universität Gießen veranstaltet. Sie endet heute. Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack und die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe nehmen an der Veranstaltung teil.

 

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