Digitalisierung: Neue Chancen für die berufliche Bildung

BMBF3

Die Digitalisierung bietet gerade für die Berufsbildung in Deutschland viele Chancen. Es sei wichtig, zukunftsgerichtet zu denken, sagte BMBF-Chefin Johanna Wanka auf einer Konferenz in Leipzig  

Die Geschwindigkeit der digitalen Transformation ist beeindruckend. Und sie erreicht immer mehr Lebensbereiche. Sie verändert, wie wir leben, kommunizieren – und arbeiten. Und sicher ist: Neue Arbeitswelten erfordern neue Ausbildungsangebote. Hier muss Bewährtes mit Innovativem verbunden werden.

Aber welche Auswirkungen genau hat die Digitalisierung der Arbeitswelt für die berufliche Aus- und Weiterbildung? Darum geht es bei der Fachkonferenz des Bundesbildungsministeriums (BMBF) und des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Ihr Titel: »Berufsbildung 4.0 – Zukunftschancen durch Digitalisierung«. Mehr als 450 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Bildungspraxis diskutieren dazu in Leipzig.

Wissenschaftsjahr 2018



Bundesministerin Wanka verwies in Leipzig auf das Wissenschaftsjahr 2018, das das Bundesbildungsministerium zum Thema »Arbeitswelten der Zukunft« organisiert. Dabei soll erfahrbar werden, welche Reichweite und Tiefe der Wandel der Arbeitswelt hat. Und was Wissenschaft und Forschung beitragen können, um diese neuen Arbeitswelten zu gestalten.
Fachkonferenz »Berufsbildung 4.0«

 

Aktivitäten des Bundesbildungsministeriums

  • So unterstützt das Ministerium die überbetrieblichen Berufsbildungsstätten dabei, digitale Geräte für die Fachkräfteausbildung anzuschaffen. Denn um weiterhin ein hochwertiges Ausbildungsniveau zu sichern, müssen die Berufsbildungsstätten neue technologische Entwicklungen frühzeitig in die Ausbildung integrieren.
  • Gefördert wird zudem der Einsatz digitaler Medien in der beruflichen Bildung. Digitale Medien bieten neue Möglichkeiten, um Kompetenzen praxisorientiert zu vermitteln. Sie bieten aber auch Möglichkeiten für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen – in der beruflichen Aus- und Weiterbildung, aber auch in der Arbeitswelt insgesamt.
  • Verbessert werden auch die Möglichkeiten zur Weiterbildung. Lebenslanges Lernen ist die Grundlage, um den digitalen Wandel zu meistern. Der Förderschwerpunkt »Innovative Ansätze zukunftsorientierter beruflicher Weiterbildung« untersucht die veränderten Qualifikationsanforderungen und Weiterbildungserfordernisse, die sich aus der Digitalisierung ergeben. Dazu zählen auch die Potenziale digitaler Medien für das selbstorganisierte, lebenslange Weiterlernen.
  • Nicht zuletzt gibt es die gemeinsame Initiative »Fachkräftequalifikationen und Kompetenzen für die digitalisierte Arbeit von morgen«. Sie wurde vom Bundesbildungsministerium und vom Bundesinstitut für berufliche Bildung (BIBB) gemeinsam gestartet. Zusammen mit Unternehmen, Verbänden und Sozialpartnern werden ausgewählte Berufe verschiedener Berufsfelder analysiert. Ziel ist es, frühzeitig veränderte Anforderungen an die Qualifikation der Facharbeiterinnen und Facharbeiter zu erkennen und entsprechende Handlungsempfehlungen abzuleiten.

Forschungsprogramm »Zukunft der Arbeit«

Außerdem hat das BMBF das Forschungsprogramm »Zukunft der Arbeit« aufgelegt. In den Projekten werden neue Konzepte entwickelt, wie Arbeit organisiert und gestaltet werden kann. In der betrieblichen Praxis werden sie dann erprobt. Es geht zum Beispiel um veränderte Kompetenzanforderungen, um Prävention und Gesundheitsschutz. Die Ergebnisse können dazu beitragen, Standards für die Arbeitswelten der Zukunft zu entwickeln.

Hintergrund
Mehr als 500.000 junge Menschen entscheiden sich jedes Jahr für eine duale Ausbildung. Zählt man die schulische Berufsausbildung im Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialwesen hinzu, sind es mehr als 700.000 junge Menschen. Alle Akteure, die für das berufliche Bildungssystem Verantwortung tragen, haben die Aufgabe, diese Vielzahl junger Menschen fit zu machen für die digitale Lebens- und Arbeitswelt. Dafür ist das System der dualen Ausbildung grundsätzlich gut gerüstet. Hier beweist sich abermals die Stärke des beruflichen Bildungssystems durch seine Nähe zur betrieblichen Praxis. Das Prinzip der offen formulierten Ausbildungsordnungen ist so ausgerichtet, dass es Spielräume gibt, die betriebliche Ausbildung zu gestalten und neue Technologien zu integrieren.

 

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