Studie zur Medienerziehung im digitalen Zeitalter

 Abbildung zeigt 5 Kinder, die auf ihre Handys schauen

Kinder und Jugendliche verbringen täglich gut zwei Stunden am Smartphone

Eine neue Bitkom-Studie zeigt, dass Kinder und Jugendliche in Deutschland durchschnittlich zwei Stunden täglich mit ihrem Smartphone verbringen.

Dieser Artikel analysiert die Ergebnisse der Studie und gibt Empfehlungen für die Medienerziehung.

NUTZUNGSDAUER UND VERBREITUNG

92 Prozent der Kinder und Jugendlichen nutzen das Internet, 85 Prozent besitzen ein eigenes Smartphone.

Die tägliche Nutzungsdauer steigt mit dem Alter: 6- bis 9-Jährige verbringen 37 Minuten, 16- bis 18-Jährige mehr als drei Stunden täglich mit dem Smartphone.

Beliebteste Nutzungsarten

Kinder und Jugendliche nutzen ihr Smartphone vor allem, um Textnachrichten zu verschicken, Musik zu hören, Videos anzuschauen und Spiele zu spielen. Soziale Netzwerke spielen eine zentrale Rolle, wobei die Nutzung mit dem Alter zunimmt.

BEDEUTUNG SOZIALER NETZWERKE

93 Prozent der Jugendlichen ab 10 Jahren nutzen Social Media, wobei YouTube mit 87 Prozent die beliebteste Plattform ist.

Weitere beliebte Netzwerke sind Instagram, Snapchat und TikTok. Die durchschnittliche tägliche Nutzungsdauer sozialer Netzwerke liegt bei 95 Minuten.

Soziale Medien und ihre Wirkung

Ein Drittel der Jugendlichen kann sich ein Leben ohne Social Media nicht vorstellen. 42 Prozent verbringen mehr Zeit in sozialen Netzwerken, als ihnen lieb ist.

Diese Plattformen beeinflussen die Persönlichkeitsentwicklung und das Sozialverhalten der Jugendlichen.

ONLINE-ERLEBNISSE UND SICHERHEITSASPEKTE

Viele Kinder und Jugendliche berichten von negativen Online-Erfahrungen wie Hasskommentaren oder bedrohlichen Inhalten. 16 Prozent wurden schon einmal online beleidigt oder gemobbt.

Trotz dieser Risiken sind sich die meisten Jugendlichen der Bedeutung des Schutzes ihrer Privatsphäre bewusst und ergreifen entsprechende Maßnahmen.

Empfehlungen für die Medienerziehung

Dr. Ralf Wintergerst, Präsident des Bitkom, betont die Notwendigkeit, Kinder frühzeitig in der digitalen Welt zu begleiten. Er empfiehlt Eltern, sich aktiv in die Mediennutzung ihrer Kinder einzubringen und Jugendschutzeinstellungen zu nutzen.

Zudem fordert Wintergerst mehr Medienkompetenz in den Schulen, um Kinder und Jugendliche besser auf die digitale Zukunft vorzubereiten.

Medien aktiv begleiten

Eltern sollten die Mediennutzung ihrer Kinder aufmerksam verfolgen und Gespräche über die Inhalte führen.

Allein im Netz

Technische Hilfsmittel wie Jugendschutzeinstellungen können helfen, ungeeignete Inhalte zu blockieren.

Medienkompetenz in der Schule

Die Integration von Medienkompetenz in den Schulunterricht ist unerlässlich, um Kinder und Jugendliche zu einem verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien zu befähigen.

Dazu gehören das Wissen über Datenschutz, der Umgang mit Cybermobbing und die kritische Bewertung von Online-Inhalten.

ZUSAMMENFASSUNG

Die Nutzung digitaler Medien ist aus dem Alltag von Kindern und Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. Die Bitkom-Studie zeigt sowohl die positiven Aspekte als auch die Herausforderungen der intensiven Nutzung.

Eine gezielte Medienerziehung und ein bewusster Umgang mit digitalen Technologien sind unerlässlich, um junge Menschen in der digitalen Welt zu unterstützen und zu schützen.


Ähnliche Themen in dieser Kategorie

20.05.2025

Junge Generation in Deutschland: Zwischen Krisendruck und Zukunftshoffnung Die junge Generation in Deutschland steht unter erheblichem Druck, bleibt aber bemerkenswert optimistisch. Das zeigt die achte Trendstudie »Jugend in Deutschland« von Simon Schnetzer, Kilian Hampel und …

19.05.2025

Abgekoppelt oder angebunden? Neue Studie zur politischen Öffentlichkeit Eine aktuelle Studie der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) zeigt, dass rund ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland deutliche Tendenzen zur Abkopplung vom politischen Diskurs aufweist. …

16.05.2025

Jugend zwischen Freundeskreis und Finanzsorgen Eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt: Für Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 15 Jahren stehen Aktivitäten im Freundeskreis an oberster Stelle. Ohne Handy fühlen sich viele ausgeschlossen. Die Ergebnisse machen …

18.02.2025

Politische Präferenzen der jungen Generation in Deutschland Die jüngste Trendstudie »Jugend in Deutschland 2025« zeigt, dass die junge Generation in Deutschland ihre politischen Präferenzen deutlich verändert hat. Besonders auffällig ist der Aufstieg von Die Linke, die die SPD …

.
Oft gelesen...