Online-Programm gegen Mobbing an Schulen startet bundesweit

(Geschätzte Lesezeit: 1 - 2 Minuten)
Artikel-Bild

Laut PISA-Studie 2017 wird jeder sechste fünfzehnjährige Schüler in Deutschland Opfer von Mobbing. Um Mobbing gar nicht erst entstehen zu lassen, haben die Behörde für Schule und Berufsbildung Hamburg und die Techniker Krankenkasse (TK) das Anti-Mobbing-Projekt »Gemeinsam Klasse sein« ins Leben gerufen. Das Online-Angebot geht jetzt bundesweit an den Start 

Das Programm »Gemeinsam Klasse sein« geht nach einer erfolgreichen einjährigen Pilotphase in Hamburg, Schleswig-Holstein und Bremen nun auch bundesweit an den Start. Mit dem neuen Online-Angebot gegen Mobbing an Schulen setzen die Kooperationspartner - die »Beratungsstelle Gewaltprävention« der Behörde für Schule und Berufsbildung in Hamburg und die Techniker Krankenkasse (TK) - ihre erfolgreiche Zusammenarbeit aus dem Vorgängerprojekt, dem »Anti-Mobbing-Koffer« von 2008, fort. Die Lehrmaterialien sind nun auf einer digitalen Plattform verfügbar und richten sich an die Jahrgangsstufen fünf bis sieben.

 

Gemeinsam Klasse sein

 

Teilnehmende Schulen können die umfangreichen, kostenfreien Materialien nutzen und damit bis zu fünf Projekttage gestalten. Ziel ist es, Mädchen und Jungen sowie Eltern und Lehrende für die Problematik zu sensibilisieren, um so Mobbing gar nicht erst entstehen zu lassen. Dabei kommen unter anderem Filmclips und Erklärvideos zum Einsatz, die an Hamburger Schulen erstellt wurden. Sie vermitteln die besonderen Merkmale von Mobbing und Cybermobbing und unterstützen Schülerinnen und Schüler dabei, Regeln für ein respektvolles Miteinander zu erarbeiten.

Schulungen für eine optimale Nutzung

Damit die Schulungsunterlagen von den teilnehmenden Bildungseinrichtungen optimal genutzt werden können, müssen die Lehrkräfte im Vorfeld entsprechend geschult werden. Diese Schulungen führen speziell dafür ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der regionalen Schulbehörden durch, sogenannte Ländermultiplikatoren. Die geschulten Lehrerinnen und Lehrer erhalten dann einen Zugangscode zum Online-Angebot und sind ihrerseits wieder Multiplikatoren innerhalb ihrer Schule.

Neben den Pilotregionen in Norddeutschland haben diese Möglichkeit seit diesem Schuljahr auch die Bundesländer Berlin, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Saarland und Niedersachsen. In Hessen und Brandenburg sind die Schulungen ab dem kommenden Jahr möglich.

Neuer Schwerpunkt Cybermobbing

Bei dem neuen Angebot gibt es jetzt - neben der schnelleren Verfügbarkeit durch die online abrufbaren Materialien - vor allem inhaltliche Anpassungen. So finden sich in den komplett überarbeiteten und zum Teil auch an unterschiedlichen Leistungsniveaus ausgerichteten Schulungsunterlagen mehr Informationen und Module zum Thema Cybermobbing. Außerdem werden rechtliche Grundlagen und die Rolle von Zuschauerinnen und Zuschauern noch mehr beleuchtet sowie neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und Methoden im Umgang mit Mobbing vermittelt.

 

 

Mobbing und körperliche Gewalt: Schulen kämpfen mit wachsender Aggression
DGUV fordert Maßnahmen gegen wachsende Gewalt in Deutschlands Schulen Eine aktuelle Umfrage der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zeigt, dass viele Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen von einer verstärkten Wahrnehmung von...
Diskriminierung und Mobbing in der Arbeitswelt: Ein verbreitetes Phänomen
Angestellte, die das eigene Führungsteam als vielfältig und divers bezeichnen, sind überdurchschnittlich zufrieden mit ihrem Job Eine Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) zeigt, dass ein Drittel der nicht-leitenden...
Diskriminierung an deutschen Hochschulen
Frauen, Studierende mit Migrationshintergrund und nicht-heterosexuelle Studierende haben ein erhöhtes Diskriminierungsrisiko Dies belegen Ergebnisse der bislang größten bundesweiten Befragung unter Studierenden »Die Studienbefragung in Deutschland...

Die fünf meistgelesenen Artikel der letzten 30 Tage in dieser Kategorie.

 

.