23.000 Studienangebote: Rekordwert trotz sinkender Studierendenzahlen
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Wachstum des Studienangebots an deutschen Hochschulen: Zahl der Optionen auf Rekordhoch
Die Zahl der Studienmöglichkeiten an deutschen Hochschulen hat in diesem Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Rund 23.000 verschiedene Studiengänge stehen aktuell zur Auswahl, ein Plus von 13 Prozent gegenüber 2019.
Laut einer Analyse des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) kommen selbst in Zeiten sinkender Studierendenzahlen jährlich rund 500 neue Studiengänge hinzu. Besonders gefragt sind spezialisierte Studiengänge in Bereichen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Psychologie.
Zahl der Studiengänge wächst trotz sinkender Studierendenzahlen
Seit 2019 sind rund 4.600 neue Studienangebote hinzugekommen, während rund 2.000 Studiengänge eingestellt wurden. Dieser Nettozuwachs steht in scheinbarem Widerspruch zur sinkenden Nachfrage der Studierenden.
Cort-Denis Hachmeister vom CHE vermutet, dass diese Entwicklung durch Doppeleinträge im HRK-Hochschulkompass erklärt werden können, da Hochschulen häufig verschiedene Varianten eines Studiengangs (z.B. Vollzeit- und Teilzeitstudium) eintragen. Solche Doppeleinträge lassen das Studienangebot größer erscheinen, ohne dass sich die tatsächliche Kapazität erhöht.
Privatuniversitäten und Gesundheitsstudiengänge mit starkem Wachstum
Die privaten Hochschulen und die Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) führten das Wachstum an und steigerten ihr Studienangebot um mehr als 50 Prozent. Besonders stark wuchs die Zahl der Studiengänge im Bereich Medizin und Gesundheitswissenschaften, die im Vergleich zu 2019 um 32 Prozent zulegten. Die Sprach- und Kulturwissenschaften verzeichneten dagegen nur einen Zuwachs von rund drei Prozent.
Neue Trends: Spezialisierte und englischsprachige Studiengänge
Eine Analyse der seit 2023 neu eingerichteten Studiengänge zeigt einen Trend zu stärker spezialisierten Studiengängen. So bieten rund 41 Prozent der neuen Studiengänge eine Differenzierung innerhalb einer Disziplin, zum Beispiel Astrophysik oder Tourismusmanagement. Rund ein Sechstel der neuen Studiengänge hat einen thematischen Schwerpunkt, etwa »Erneuerbare Energien«.
Die Bezeichnungen vieler Studiengänge weisen zudem auf die wachsende Bedeutung von Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung hin. Auch Managementkurse sind nach wie vor beliebt und finden sich in rund 20 Prozent der neuen Studienangebote.
Passgenauigkeit von Studienangebot und Nachfrage: Hochschulen müssen nachsteuern
Hachmeister betonte die Bedeutung einer nachfragegerechten Gestaltung des Studienangebots. Die zunehmende Spezialisierung könne das Studienangebot für Studieninteressierte unübersichtlich machen und zu einem Überangebot führen.
Einige Hochschulen reagieren bereits auf diese Entwicklung, indem sie breite grundständige Studiengänge anbieten, die eine flexible Spezialisierung ermöglichen.
Hintergrund
Grundlage der Untersuchung waren Auszüge aus dem Hochschulkompass der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) jeweils im Frühjahr der Jahre 2019 und 2024. Neben einer Auswertung der entsprechenden Daten wurden die Bezeichnungen der 2023 und 2024 neu hinzugekommenen Studiengänge analysiert.
Autor der Publikation »Die Vielfalt der Studiengänge 2024« ist Cort-Denis Hachmeister.
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