DAAD: Präsenzlehre im Wintersemester unerlässlich

Hörsaal

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) weist mit Blick auf mögliche Energieengpässe im Wintersemester auf den hohen Stellenwert der Präsenzlehre für internationale Studierende hin.

Gerade für sie seien Veranstaltungen vor Ort und der persönliche Austausch in den Hochschulen entscheidend für eine gelingende Integration und ein erfolgreiches Studium in Deutschland.

»Nach zwei Jahren Corona-Pandemie darf es im kommenden Wintersemester an den Hochschulen nicht zu einem generellen Lockdown ‚auf kaltem Wege‘ kommen. Gerade für internationale Studierende ist die Präsenzlehre sowie die Möglichkeit des persönlichen Austausches mit Kommilitoninnen und Kommilitonen, Lehrenden und Forschenden auf dem Campus von herausragender Bedeutung. Wir wissen aus zahlreichen Rückmeldungen, dass Integration und Spracherwerb um ein Vielfaches besser in direkter Interaktion gelingen«, sagte DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee.

Eine generelle Schließung von Hörsälen, Seminaren und Bibliotheken im Winter träfe die Gruppe der internationalen Studierenden besonders hart. Ihr Studienerfolg und ihre Integration profitierten enorm vom direkten Austausch an der Gasthochschule. Mit Blick auf den Fachkräftemangel läge es zudem im nationalen Interesse der Bundesrepublik Deutschland, dass internationale Studierenden auch in schwierigen Zeiten gute Studienbedingungen vorfänden.

»Natürlich müssen bei massiv gestiegenen Energiepreisen Hochschulen und Forschungseinrichtungen im Land Energie einsparen und dazu alle sinnvollen Potenziale ausschöpfen«, so Mukherjee weiter. Dies dürfe aber nicht zu einer flächendeckenden Absage von Präsenzveranstaltungen führen. »Trotz der Fortschritte bei der Digitalisierung haben wir in den vergangenen Corona-Jahren gesehen, vor welch großen Herausforderungen auch die internationalen Studierenden stehen, wenn kurzfristig die persönlichen Kontakte sowie der zwischenmenschliche und akademische Austausch ins Digitale übertragen werden müssen«, so Mukherjee weiter. »Digitale Formate können die Präsenzlehre sinnvoll erweitern oder ergänzen, im Grundsatz müssen aber Studium und Lehre auch im kommenden Semester in Präsenz stattfinden.«

Vor diesem Hintergrund begrüßt der DAAD es, dass die Bundesnetzagentur die Hochschulen auch im Falle einer Gasmangellage als »geschützte Kunden« ansieht. Von der Politik, insbesondere auf Länderebene, erwartet der DAAD, dass sie die Hochschulen trotz extrem hoher Energiepreise finanziell dazu in die Lage versetzt, für alle Studierenden und Lehrenden geheizte Orte zum Lernen im Präsenzbetrieb und zum persönlichen, akademischen Austausch bereitzustellen.

 

  LINKS  

  •  ...

 

 

 

Studie: Private Hochschulen sind gefragt wie nie zuvor
Private Hochschulen waren noch nie so beliebt wie heute, zeigt eine neue IW-Studie, die gemeinsam mit dem Verband der Privaten Hochschulen entstanden ist: Rund 343.000 Menschen studierten hier zuletzt, das entspricht rund 11,6 Prozent aller...
Das schlummernde Potenzial der »First-Generation Professionals«
Arbeiterkinder haben es auf ihrem Karriereweg schwerer als Kolleg*innen aus Akademikerhaushalten Erstakademiker*innen haben es auf ihrem Karriereweg schwerer als ihre Kolleg*innen, deren Eltern studiert haben. Das gilt sowohl für den Einstieg in...
Psychologiestudium im Ausland: Problematischer Wechsel in den deutschen Master
Psychologie gehört zu den beliebtesten Studienfächern in Deutschland Aktuell finden erstmals flächendeckend Eignungstests vor dem Studienbeginn statt. Durch die Reform der akademischen Ausbildung als Psychotherapeut*in im Herbst 2020 gibt es auch...

.
Wir benutzen Cookies
Der BildungsSpiegel setzt auf seiner Website sog. Cookies ein. Einige von ihnen sind für den reibungslosen Betrieb essentiell, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern. Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Website zur Verfügung stehen.