Transnationale Bildung: Daten für nachhaltigen Erfolg

Studium/Fernstudium, Neue Lernformen
DAAD3DAAD und British Council schaffen erstmals Grundlage, um verlässliche Informationen zu sammeln 

Transnationale Bildung spielt eine entscheidende Rolle bei der Internationalisierung von Hochschulen. In einer wachsenden Zahl von Ländern in Asien, dem Mittleren Osten oder Lateinamerika tragen grenzüberschreitende Partnerschaften zwischen Hochschulen zudem dazu bei, den steigenden Bedarf nach Hochschulbildung zu decken. Bislang war es jedoch nicht möglich, die unterschiedlichen Projekte standardisiert zu erfassen und miteinander zu vergleichen. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hat zusammen mit dem British Council aus diesem Grund Leitlinien entwickelt, anhand derer einheitliche Daten erhoben werden können. Vorgestellt wurden sie nun im Rahmen der Konferenz »Going Global« in London.

»Grundlage für den Erfolg Transnationaler Bildung ist eine langfristige Planung. Diese wird sich in Zukunft auf verlässliche Fakten stützen können. Auch die positive Wirkung lässt sich mithilfe einer gemeinsamen Datenbasis besser messen. Dies ist ein ganz entscheidender Faktor, wenn wir mehr Hochschulen für internationale Partnerschaften gewinnen wollen«, sagt DAAD-Präsidentin Prof. Margret Wintermantel.

Gemeinsam mit dem British Council hat der DAAD im Laufe eines Jahres Leitlinien erarbeitet, mit denen eine gemeinsame Datenbasis über TNB-Projekte möglich wird. Sie stützen sich auf die Erfahrung von mehr als hundert Entscheidern in den Bereichen Hochschulpolitik und Transnationale Bildung, die in 35 Ländern tätig sind.

»Es ist deutlich, dass es weltweit ganz unterschiedliche Modelle für Transnationale Bildung gibt. Außerdem gibt es bislang kein einheitliches Verständnis darüber, was darunter zu verstehen ist. Nun ist es möglich, einen gemeinsamen Rahmen zu erarbeiten, in dem Regierungen, Hochschulen und internationale Organisationen im Bereich der Transnationalen Bildung zusammenarbeiten können«, sagt DAAD-Generalsekretärin Dorothea Rüland.

Der Report »Transnational Education – A Classification Framework and data collection guidelines for International Programme and Provider Mobility (IPPM)«, wurde von John McNamara und Dr. Jane Knight im Auftrag von DAAD und British Council verfasst. Er kann hier heruntergeladen werden.

Hintergrund
Deutsche Hochschulprojekte im Ausland sind ein wichtiges Profilelement im Rahmen der Internationalisierung der deutschen Hochschulen. Die Bandbreite derartiger Bildungsprojekte, für die deutsche Hochschulen die wesentliche akademische Verantwortung tragen, reicht von einzelnen Studiengängen, die mit Partnerhochschulen im Ausland kooperativ angeboten werden, über größere Vorhaben wie Filialgründungen bis hin zu binationalen Hochschulgründungen.

Viele internationale Studierende möchten von der Ausbildungsqualität und dem Renommee einer ausländischen Spitzenhochschule profitieren, ohne ins Ausland zu gehen. Dieser Teil des internationalen Bildungsmarktes wächst, die Nachfrage nach Bildungsangeboten vor Ort entwickelt sich dynamisch. Mit speziell zugeschnittenen Förderprogrammen unterstützt der DAAD deutsche Hochschulen bei der Entwicklung und dem Aufbau unternehmerisch geplanter Studienangebote in ausgewählten Zielregionen. Neben der Anschubfinanzierung umfasst die Förderung auch Information und Beratung zu Markt- und Managementfragen.

 

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