Studie: Frauen sind Männern bei führungsrelevanten emotionalen und sozialen Kompetenzen voraus

Korn Ferry Hay Group

Größter Unterschied findet sich bei der Selbstwahrnehmung • Frauen zeigen stärker ein durchgehend emphatisches Verhalten • Selbstkontrolle die einzige soziale Kompetenz, bei der Männer besser abschneiden 

Emotionale und soziale Kompetenzen spielen eine immer wichtigere Rolle für Führungskräfte in Unternehmen. Im Umgang mit Mitarbeitern sind sie die Basis für ein effektives Leadership. Dabei zeigt sich, dass Frauen in diesen führungsrelevanten Kompetenzen fast durchgehend besser abschneiden als Männer. Zu diesem Ergebnis kommt eine globale Studie der Korn Ferry Hay Group, für die über 55.000 Mitarbeiter aus 90 Ländern befragt wurden.

Das bessere Abschneiden der Frauen lässt sich weltweit nachweisen. Bei der Auswertung für Europa zeigt sich, dass der größte Unterschied zwischen den Geschlechtern im Bereich der Selbstwahrnehmung liegt. Frauen haben im Vergleich zu Männern eine mehr als 100 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, sich selbst richtig wahrzunehmen. Frauen zeigen zudem mit 74 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit ein durchgehend empathisches Verhalten.

Der kleinste Unterschied zwischen den Geschlechtern zeigt sich bei der positiven Grundhaltung. Hier weisen Frauen mit 9 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit eine konsequent positive Grundhaltung auf. Auch bei den Kompetenzen Coaching & Mentoring, Einfluss auf andere, motivierendes Führungsverhalten, Konfliktmanagement, Sensibilität für organisatorische Aspekte, Anpassungsfähigkeit und Teamwork schneiden Frauen besser ab. Nur bei der Kompetenz Selbstkontrolle liegen Männer vorne.

»Unsere Ergebnisse zeigen, dass wir mehr Frauen in Führungspositionen brauchen. Denn zwischen einer hohen emotionalen Intelligenz und einer guten Performance als Führungskraft besteht ein enger Zusammenhang. Unternehmen sollten sich deshalb noch stärker bemühen, Frauen mit hohen Werten bei sozialen und emotionalen Kompetenzen zu identifizieren und zu fördern«, sagt Hay-Group-Geschäftsführerin Dr. Bibi Hahn.

Zudem zeigt sich, dass die emotionale Intelligenz einen großen Einfluss darauf hat, wie lange ein Mitarbeiter im Unternehmen bleibt. Manager, die über hohe soziale und emotionale Kompetenz verfügen, schaffen häufig ein Umfeld für Mitarbeiter, sich stärker zu engagieren und länger an das Unternehmen zu binden. Bei Führungskräften mit einer gering ausgeprägten emotionalen Intelligenz steigt dagegen die Wahrscheinlichkeit, dass Mitarbeiter den Betrieb verlassen.

»Wir beobachten, dass die effizientesten Führungskräfte diejenigen sind, die über hohe emotionale und soziale Kompetenz verfügen. Diese zeichnet aus, dass sie in hektischen Zeiten einen kühlen Kopf bewahren, den Teamzusammenhalt stärken und ein empathischer Mentor sind. Führungskräfte, die ihre emotionalen und sozialen Kompetenzen richtig einsetzen, inspirieren ihre Mitarbeiter und stärken die Performance im Unternehmen«, so Hahn weiter.

Hintergrund
Im Zeitraum von 2011 bis 2015 wurden über 55.000 Mitarbeiter aus 90 Ländern zu ihren emotionalen und sozialen Kompetenzen befragt. Die Grundlage dafür bildete der Emotional and Social Competency Inventory (ESCI), der gemeinsam von den Wissenschaftlern Richard E. Boyatzis, Daniel Goleman und Hay Group entwickelt wurde. Das ESCI erfasst zwölf Kompetenzen, die nachweislich einen Einfluss haben auf die Performance in Unternehmen: Leistungsorientierung, Anpassungsfähigkeit, Coaching & Mentoring, Konfliktmanagement, Empathie, Selbstwahrnehmung, motivierendes Führungsverhalten, Einfluss auf andere, Sensibilität für organisatorische Aspekte, positive Grundhaltung, Teamwork und Selbstkontrolle.

 

 

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