Wie Führungskräfte mit Remote Work und Homeoffice umgehen

Notebook mit Notizblock und Kaffeetasse

Mehr als die Hälfte der österreichischen und deutschen Führungskräfte erwartet, dass Homeoffice auch in Zukunft ein Teil der Regelorganisation bleibt und sieht dem mit Optimismus entgegen: Ihr eigenes Umfeld reagiert überwiegend verständnisvoll, die Auswirkungen auf das Team-Gefüge werden ebenfalls positiv beurteilt.

Der neue Hernstein Management Report widmet sich einerseits dem Thema, wie weit Homeoffice und Remote Work unter österreichischen und deutschen Führungskräften verbreitet sind, und andererseits, welche persönlichen Auswirkungen sich für die Führungskräfte selbst und die von ihnen geleiteten Teams ergeben.

65 % der Führungskräfte haben die Möglichkeit aus der Distanz zu arbeiten, bei 30 % ist es aufgrund der Tätigkeit nicht möglich, lediglich bei 5 % wird dies von der Organisation nicht zugelassen. Die Covid-19-Krise hat als Beschleuniger gewirkt. Davor wurden 15 % der Arbeitszeit remote geleistet, derzeit sind es 52 %. Für die Zukunft erwarten Führungskräfte 39 % ihrer Arbeitszeit remote zu arbeiten, also bei Vollzeit 2 von 5 Arbeitstage pro Woche.

Mag. (FH) Michaela Kreitmayer, Leiterin Hernstein Institut für Management und Leadership: »Remote Work ist für viele Führungskräfte Teil des Arbeitsalltags und gekommen, um zu bleiben. Diese Situation stellt sie vor neue Herausforderungen. Denn es gilt nun, die hybride Zusammenarbeit innerhalb des auf Büro und Homeoffice aufgeteilten Teams, so gut wie möglich zu gestalten. Durch das neue Setting verändert sich die Teamdynamik und das wirkt sich auch auf die Führung aus. Mit der passenden Haltung und den entsprechenden Tools können Führungskräfte diese Transformation aufgreifen und nutzen.«

 

RemoteWork nach Corona

 


Führungskräfte kommen mit Homeoffice gut zurecht

55 % der befragten Führungskräfte geben an, dass ihre Wohnsituation voll und ganz für Homeoffice geeignet ist, weitere 32 % eher. 24 % mussten Adaptierungen oder Investitionen vornehmen, um die eigenen vier Wände homeofficetauglich zu machen. Wie sehen die Umstände abseits der physischen Bedingungen aus? 31 % geben an, dass ihr privates Umfeld sehr verständnisvoll auf berufliche Stress-Situationen im Homeoffice reagiert, 51 % eher. Im Großen und Ganzen gibt es also Akzeptanz, wenn auch ein gewisses Konfliktpotenzial nicht auszuschließen ist. Verständnis ist jedenfalls notwendig, denn 74 % der Führungskräfte meinen, dass im Homeoffice die berufliche und private Welt ineinanderfließen und eine Trennung kaum möglich ist.


Homeoffice schadet dem Team-Gefüge nicht, eher im Gegenteil

54 % erwarten, dass die Mitarbeitenden künftig verstärkt von zu Hause aus arbeiten werden. Überdurchschnittlich ist diese Einschätzung im oberen Management (63 %). Homeoffice dürfte somit Teil der Regelorganisation werden und das wirft unter anderem die Frage nach den Auswirkungen auf das Team-Gefüge auf. Eine Mehrheit der Führungskräfte stimmt der Aussage »Die Meisten sind im Homeoffice lockerer und der Umgang ist entspannter« zu.

Auf einer Skala von 1 bis 4 (1 = »stimme voll und ganz zu«) erreicht diese einen Durchschnittswert von 2,4 und liegt somit im positiven Bereich. Dagegen wird dem Statement »Die Stimmung im Team und das Team-Gefüge haben (im Homeoffice) gelitten« mit einem Mittelwert von 2,7 eher widersprochen. Diese beiden Hypothesen stehen stellvertretend für ein Set an Aussagen, welches das Verhältnis Homeoffice und Team-Gefüge beschreibt. Das Gesamtbild ist klar: Homeoffice hat aus Sicht der Führungskräfte keine negativen Auswirkungen auf die sozialen Strukturen, sondern sorgt eher für eine Verbesserung. Besonders positiv ist die Einschätzung von Homeoffice im IT- und Telekom-Bereich, überdurchschnittlich skeptisch hingegen im Sozial- und Gesundheitssektor.

 

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