DIHK-Umfrage: Digitalisierung in Deutschland - Zwischen Effizienz und Bürokratie

DIHK Digitalisierungsumfrage 2025

DIHK-Umfrage zur Digitalisierung in Deutschland: Fortschritte und Herausforderungen

Die Digitalisierung in Deutschland schreitet voran, doch Unternehmen stehen weiterhin vor erheblichen Hürden.

Dies geht aus der aktuellen Umfrage »Digitalisierung in Deutschland: Zwischen Effizienz und Bürokratie« der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) hervor. An der Erhebung nahmen mehr als 5.000 Unternehmen aus verschiedenen Branchen teil.

Digitalisierung als Mittel zur Effizienzsteigerung

Die Ergebnisse zeigen, dass die Digitalisierung in den Betrieben primär als Instrument zur Bewältigung aktueller Herausforderungen und weniger als Innovationsmotor genutzt wird.

  • Effizienzsteigerung als Hauptmotiv: 66 Prozent der Unternehmen digitalisieren vorrangig, um Arbeitsprozesse effizienter zu gestalten.
  • Kosteneinsparungen: 65 Prozent der Befragten erwarten durch die Digitalisierung geringere Kosten.
  • Qualitätsverbesserungen: Für 63 Prozent ist die Optimierung der Produkt- und Dienstleistungsqualität ein wesentlicher Treiber der Digitalisierung.

Zentrale Erkenntnisse der DIHK-Digitalisierungsumfrage 2025

Die Umfrage verdeutlicht, dass die Digitalisierung in der deutschen Wirtschaft trotz zahlreicher Herausforderungen weiter vorangetrieben wird. Dabei lassen sich folgende Schwerpunkte identifizieren:

  1. Fortschreitende Digitalisierung trotz Hindernissen
    Unternehmen setzen ihre Digitalisierungsbemühungen unbeirrt fort.
  2. Künstliche Intelligenz in der Breite
    KI-Technologien sind inzwischen in nahezu allen Wirtschaftsbereichen etabliert.
  3. Mangelnder Glasfaserausbau
    Die Infrastruktur kann dem steigenden Datenbedarf kaum gerecht werden.
  4. Rechtliche Hürden
    Gesetzliche Vorgaben hemmen vielfach Digitalisierungsinitiativen.
  5. Zunehmende Cyberbedrohungen
    Die steigende Zahl von Cyberangriffen erfordert verstärkte Sicherheitsmaßnahmen.
  6. Langsame Verwaltungsdigitalisierung
    Die schleppende Digitalisierung der Behörden sorgt für Frustration in der Wirtschaft.

Erforderliche Reformen

Um den Digitalisierungsprozess effektiver zu gestalten, empfiehlt die DIHK mehrere Maßnahmen:

  • Infrastrukturausbau vorantreiben
    Bund und Länder sollten sowohl leitungsgebundene als auch funkbasierte Netzwerke zügig ausbauen.
  • Genehmigungsverfahren beschleunigen
    Prozesse sollten an moderne Branchenstandards angepasst und vereinfacht werden.
  • Verwaltungsdigitalisierung optimieren
    Einheitliche Plattformen und standardisierte Schnittstellen könnten Abläufe in der öffentlichen Verwaltung effizienter machen.
  • Freiraum für Innovationen schaffen
    Unternehmen benötigen mehr Möglichkeiten, um digitale Technologien, insbesondere KI, weiterzuentwickeln.

Die Gesamtbewertung des Digitalisierungsgrades in der Wirtschaft liegt aktuell bei einer Schulnote von 2,8. Dies verdeutlicht den bestehenden Handlungsbedarf, um Deutschland im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig zu halten.


Ähnliche Themen in dieser Kategorie

08.07.2025

KI-Kompetenzen werden zum Wettbewerbsfaktor Nur 20 Prozent der Beschäftigten in Deutschland haben bereits eine Schulung zum Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) erhalten. Für weitere 6 Prozent existieren Angebote, die aber noch ungenutzt bleiben. Ganze 70 Prozent gehen leer …

17.06.2025

KI-Nutzung in deutschen Unternehmen steigt rasant Immer mehr Unternehmen in Deutschland setzen auf Künstliche Intelligenz (KI). Aktuell nutzen 40,9 % der Betriebe KI in ihren Geschäftsprozessen – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr, als es noch 27 % waren. Zusätzlich …

17.06.2025

Fortschritte bei der Messung von GenAI-Auswirkungen Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) hat ihren globalen Index zu Auswirkungen von Generativer Künstlicher Intelligenz (GenAI) auf den Arbeitsmarkt aktualisiert. Damit bietet die ILO eine detaillierte und …

06.06.2025

Risiko für Cyberattacken steigt weiter Das Risiko, Opfer einer Cyberattacke zu werden, schätzen deutsche Unternehmen aktuell so hoch ein wie nie zuvor. Laut der neuen EY-Datenklaustudie 2025 bewerten fast sieben von zehn IT-Verantwortlichen (69 Prozent) die Gefahr als »eher …

.
Oft gelesen...