Arbeitsmarkt 2060: Weshalb Deutschland auf Zuwanderung angewiesen bleibt

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Bertelsmann Stiftung

Bildung, Integration, Zuwanderung: Schlüssel zur Arbeitsmarktstabilität

Eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung von Alexander Kubis und Lutz Schneider analysiert die langfristigen Auswirkungen der Zuwanderung auf das Arbeitskräfteangebot in Deutschland bis zum Jahr 2060.

Ziel ist es, die Abhängigkeit des deutschen Arbeitsmarktes von der Zuwanderung zu beleuchten, insbesondere im Hinblick auf das Erwerbspersonenpotenzial und den Fachkräftebedarf.

Die Studie zeigt, dass Migration eine zentrale Rolle für die wirtschaftliche Stabilität und die Funktionsfähigkeit des Arbeitsmarktes spielt.

Demografische Entwicklung und Arbeitskräftebedarf

Die deutsche Bevölkerung altert und die Geburtenrate liegt unter dem Bestandserhaltungsniveau. Ohne Zuwanderung würde das Erwerbspersonenpotenzial bis 2040 um rund 10 % und bis 2060 um 25 % zurückgehen.

Dabei gibt es erhebliche regionale Unterschiede, vor allem in den ostdeutschen Bundesländern würde das Erwerbspersonenpotenzial drastisch zurückgehen.

Die Studie unterscheidet zwei Hauptszenarien:

  • Progressives Szenario
    Höhere Erwerbsbeteiligung durch gezielte Integrations- und Bildungspolitik.
  • Konservatives Szenario
    Eingefrorene Erwerbsquoten, die zu einem höheren Zuwanderungsbedarf führen.

Zuwanderungsbedarf und Herausforderungen

Um den Arbeitskräftebedarf zu decken, ist laut Studie bis 2040 eine jährliche Nettozuwanderung von 288.000 bis 368.000 Personen erforderlich. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Drittstaaten, da die Zuwanderung aus EU-Ländern aufgrund ähnlicher demografischer Entwicklungen stagniert.

Entscheidend ist, dass die Zuwanderung nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ den Anforderungen des Arbeitsmarktes entspricht.

Integration, Bildung und Qualifizierung

Die erfolgreiche Integration von Zuwanderern in den Arbeitsmarkt ist entscheidend für die gesellschaftliche Akzeptanz von Migration.

Bildung und Qualifizierung sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind zentrale Strategien, um das Erwerbspersonenpotenzial nachhaltig zu stärken. Auch die Integration älterer Erwerbspersonen und die Gewinnung internationaler Fachkräfte erfordern gezielte Maßnahmen.

Fazit und politische Implikationen

Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Zuwanderungspolitik, die sich an den spezifischen Bedürfnissen des Arbeitsmarktes orientiert. Sie fordert eine stärkere regionale Differenzierung, um den unterschiedlichen Anforderungen in den Bundesländern gerecht zu werden. Investitionen in Bildung und die Reform des Zuwanderungsrechts sind entscheidend, um Wirtschaftswachstum und soziale Stabilität langfristig zu sichern.


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