Zahl der vom Lockdown betroffenen Betriebe ist leicht rückläufig

IAB5

23 Prozent der Betriebe sind aktuell nach den Regelungen des Lockdowns in ihrer Geschäftstätigkeit eingeschränkt. Sie mussten ihre Geschäftstätigkeit vorübergehend ganz oder teilweise einstellen. 6 Prozent der Betriebe geben an, vollständig geschlossen zu haben. Im Januar berichteten die Betriebe noch zu 28 Prozent ganz oder teilweise geschlossen zu haben.

Das geht aus einer zwischen dem 22. März und 8. April durchgeführten repräsentativen Befragung von Betrieben durch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Allerdings sind die einzelnen Branchen unterschiedlich betroffen: Im Groß- und Einzelhandel sind 27 Prozent der Betriebe nach den Regelungen des Lockdowns in ihrer Geschäftstätigkeit eingeschränkt. Bei den sonstigen Dienstleistungen – dazu zählen beispielsweise personennahe Dienstleistungen oder Dienstleistungen der Unterhaltung und Erholung – gilt dies für 20 Prozent. Von diesen berichten 8 Prozent von vollständigen Schließungen, im Groß- und Einzelhandel sind es 3 Prozent. Mit Abstand am stärksten ist das Gastgewerbe betroffen: 87 Prozent der Betriebe sind aktuell von den angeordneten Schließungen betroffen. Rund ein Drittel der Betriebe im Gastgewerbe gibt an, ihre Geschäftstätigkeit ganz eingestellt zu haben.

Insgesamt sehen sich 12 Prozent aller Betriebe akut in ihrer Existenz bedroht. Dabei sind insbesondere kleinere Betriebe mit 10 bis 49 Beschäftigten und Kleinstbetriebe mit 1 bis 9 Beschäftigten betroffen: 9 Prozent beziehungsweise 13 Prozent sehen sich aktuell existenzgefährdet. In der Gastronomie betrachten 41 Prozent der Betriebe ihre Situation als existenzbedrohend, im Groß- und Einzelhandel 13 Prozent.

»Angesichts dieser Zahlen rechnen wir in diesem Jahr mit mehr Insolvenzen. Allerdings gehen wir nicht von einer Pleitewelle aus. Wir haben nach dem ersten Lockdown gesehen, dass es eine sehr schnelle Gegenbewegung in der Konjunktur gibt«, so IAB-Direktor Bernd Fitzenberger. IAB-Vizedirektor Ulrich Walwei betont: »Nicht alle Branchen und Beschäftigten werden in gleicher Weise von dem Erholungsprozess nach Ende der Krise profitieren. Es ist daher wichtig, Weiterbildungen und Mobilität hin zu neuen Arbeitsplätzen zu fördern, um den Strukturwandel zu unterstützen und die Folgen für die Beschäftigten abzufedern.«

Hintergrund
Datengrundlage ist eine etwa alle drei Wochen durchgeführte Befragung des IAB von mehr als 1.500 Betrieben der Privatwirtschaft, mit der die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Situation der Betriebe laufend untersucht werden.

 

 

Tags:Corona

Lebenserwartung 2022 in allen Bundesländern unter Vorpandemie-Niveau
Die Lebenserwartung in Deutschland ist 2022 im dritten Jahr hintereinander gesunken und hat sich seit Ausbruch der Coronapandemie 2019 um mehr als ein halbes Jahr verringert. Bei Männern fiel sie von 78,7 auf 78,1 Jahre, bei Frauen von 83,5 auf 82,...
Rückblick auf Corona-Schulschließungen
Eltern in schwierigen sozialen Lagen brauchen besondere Unterstützung Eine jetzt veröffentlichte Studie zeigt, dass insbesondere sozial benachteiligte Familien die pandemiebedingte Schulausfälle in den Jahren 2020 und 2021 als problematisch erlebt...
Schulsozialarbeit in Sachsen in Zeiten der Corona-Pandemie
Abschlussbericht zu Schulsozialarbeit in Sachsen während Corona-Pandemie veröffentlicht Ein Forschungsteam aus Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen unterschiedlicher Institutionen der Landeskirche Sachsens sowie der Landesarbeitsgemeinschaft...

.
Wir benutzen Cookies
Der BildungsSpiegel setzt auf seiner Website sog. Cookies ein. Einige von ihnen sind für den reibungslosen Betrieb essentiell, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern. Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Website zur Verfügung stehen.