Covid-19 verschärft Probleme bei Migration und Integration

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Die Covid-19-Pandemie hat weitreichende Auswirkungen auf die Migration. In Deutschland ging die Anzahl der Asyl-Erstanträge im März 2020 um 35,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück. Im April 2020 belief sich der Rückgang auf 51,3 Prozent im Vergleich zu 2019.

»Als Gründe dafür sind die Einreisebeschränkungen sowie die Schließung von Botschaften und Visastellen anzuführen«, sagt Yvonne Giesing vom Münchener ifo-Institut in einem Artikel für den ifo Schnelldienst. Die Pandemie habe zudem die Wirkung des im März 2020 in Kraft getretenen Fachkräfteeinwanderungsgesetzes ausgehebelt.

Die Pandemie stellt Migrant*innen und Geflüchtete in Deutschland vor große Herausforderungen. Während des Lockdowns erhöhen prekäre Arbeits- und Wohnverhältnisse das Infektionsrisiko und Integrationsangebote fallen weg. »Die Unterbringung von Geflüchteten in Massenunterkünften ist weder aus hygienischer Sicht noch aus integrationspolitischer Sicht sinnvoll. Die Regierung sollte Geflüchtete dezentral unterbringen und versuchen, die Integrations- und Deutschkurse online anzubieten, damit bei den bisherigen Integrationserfolgen keine Rückschritte geschehen«, ergänzt Maria Hofbauer Pérez (ifo), Ko-Autorin des Artikels.

Die Covid-19-Krise biete jedoch auch die Chance, dass Migrant*innen und Geflüchtete für ihren Beitrag zum Funktionieren unserer Gesellschaft deutlich mehr Anerkennung erhalten. Unter allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten haben in systemrelevanten Berufen insgesamt 15,2 Prozent eine ausländische Staatsbürgerschaft. Dies entspricht einer absoluten Zahl von knapp 2 Mio. sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland. »Viele dieser Personen arbeiten heute in systemrelevanten Berufen, die in der Covid-19-Pandemie einen hohen Stellenwert und eine stärkere Nachfrage erfahren haben.«, sagt Giesing.

 

 

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