Jeder vierte Existenzgründer ist Freiberufler

Ein Drittel aller Selbstständigen sind Frauen 

In 2019 starteten insgesamt rund 366.000 Personen in die Selbstständigkeit – knapp 700 weniger als im Vorjahr. Dieser Rückgang beruht allein auf der Abnahme der Gründungsaktivitäten in der gewerblichen Wirtschaft. Dagegen nahm die Anzahl der Gründungen in den Freien Berufen und in der Land- und Forstwirtschaft zu. Jede vierte Existenzgründung fand im freiberuflichen Bereich statt. Der Anteil der Neugründungen in der Land- und Forstwirtschaft lag bei lediglich 1,9 %.

 

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Insgesamt wagten 93.590 Personen in 2019 den Schritt in die freiberufliche Existenz – mehr als die Hälfte davon waren Frauen (49.200). Damit übersteigt der Frauenanteil an den Gründern in den Freien Berufen deutlich den im gewerblichen Bereich (29,3 %).

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich jedoch die Existenzgründungsintensität in Deutschland nicht verändert: Ebenso wie in 2018 starteten 71 von 10.000 Personen im erwerbsfähigen Alter (18 bis unter 65 Jahre) in 2019 in eine eigene Existenz.


Die Zahl der Selbstständigen geht weiter zurück

Seit Jahren sinkt die Zahl der Selbstständigen in Deutschland: So lag sie in 2018 um 6,7 % unter dem Niveau des Jahres 2011. Insgesamt waren rund 4 Millionen Personen in Deutschland hauptberuflich selbstständig – darunter ein Drittel Frauen (33,2 %).

 

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Über die Hälfte der Selbstständigen hatte in 2018 keine Beschäftigten. Gut die Hälfte von diesen so genannten Soloselbstständigen ist im Bereich freiberufliche wissenschaftliche und technische Dienstleistungen, im Baugewerbe, im Handel sowie im Gesundheits- und Sozialwesen tätig. Insgesamt ist jedoch die Zahl der Soloselbstständigen seit 2011 deutlich stärker gesunken (-8,8 %) als die der Selbstständigen mit Beschäftigten (-3,9 %).

 

 

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