Wohlbefinden motiviert und bindet Mitarbeiter*innen

Artikel-Bild

Projekt psyGA veröffentlicht neue Forschungsergebnisse 

Wie schätzen Deutschlands Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihr arbeitsbezogenes Wohlbefinden ein? Was können Unternehmen tun, um die Gesundheit ihrer Beschäftigten zu stärken, sie im Unternehmen zu halten und Erschöpfung vorzubeugen? Antworten auf diese Fragen gibt das Projekt »Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt« (psyGA) im neuen Forschungsmonitor »Arbeitsbezogenes Wohlbefinden«.

Wie gesund und engagiert sind die Mitarbeitenden in Deutschland?

Ein Großteil der Beschäftigten (48 Prozent) geht gesund und engagiert der Arbeit nach. Knapp ein Drittel der Beschäftigten fühlt sich gesund, geht aber eher distanziert an die täglichen Aufgaben.
Etwa jede bzw. jeder Vierte (24 Prozent) fühlt sich belastet. 8 Prozent der Belasteten zeigen weiterhin hohes Engagement, der größere Anteil (16 Prozent) zeigt geringes Engagement bei der Arbeit. Einflussfaktoren wie das Geschlecht, die Branche oder die Region spielen für das Wohlbefinden bei der Arbeit eine untergeordnete Rolle.

Ressourcen fördern, Mitarbeiterbindung steigern

Um Wohlbefinden und Engagement bei der Arbeit zu steigern, sollten Unternehmen Ressourcen wie gute Führung, eine mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur sowie Fairness und Kollegialität fördern. Sie hatten in der Erhebung den größten Einfluss auf die psychische Gesundheit und das Engagement der Mitarbeitenden. So sank die Absicht, den Arbeitgeber zu wechseln, bei belasteten Mitarbeitenden um durchschnittlich 27 Prozent, wenn sich das arbeitsbezogene Wohlbefinden verbesserte. Psychische Belastungen wie Termindruck oder eine schlechte Work-Life-Balance belasteten Arbeitnehmende, denen es ohnehin nicht gut ging, zusätzlich. Die Voraussetzung, um auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden individuell reagieren zu können, ist eine aufmerksame Führungskraft.

Ergebnisse im Detail

Der Forschungsmonitor »Arbeitsbezogenes Wohlbefinden« kann kostenlos heruntergeladen und als gedruckte Fassung bestellt werden. Datengrundlage des Monitors ist das Linked Personnel Panel (LPP), ein zweiseitiger Datensatz, der Betriebs- und Beschäftigtenperspektive miteinander verbindet. Es wurde vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) erstellt. Die psyGA-Monitore haben zum Ziel empirische Erkenntnisse zu gesundheitsförderlichen Arbeitsbedingungen für betriebliche Akteure nutzbar zu machen.

Hintergrund
Das Projekt Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt (psyGA) der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert. Unter dem Motto »Kein Stress mit dem Stress« bietet psyGA praxisnahe Materialien zum Thema psychische Gesundheit für Unternehmen und Organisationen aller Branchen und Größen, die sich gleichermaßen an Beschäftigte sowie an Personalverantwortliche bzw. Führungskräfte richten. Die Projektleitung liegt beim BKK Dachverband e.V.

 

 

Report: Mitarbeiterbindung bei unter 30-Jährigen gesunken
Wie wirken sich Arbeitskräftemangel und das Streben nach Life-Balance bzw. Work-Life-Balance auf die Mitarbeiterbindung aus? Deutsche und österreichische Führungskräfte sehen im Vergleich zur vorangegangenen Generation eine geringere Bindung von...
Berufsunfähigkeit: Psyche als Hauptursache auf Rekordniveau
Fast die Hälfte aller neuen Leistungsfälle in der Berufsunfähigkeitsversicherung entfiel im Jahr 2022 auf psychische Erkrankungen. Immer mehr Versicherte können wegen einer psychischen Störung und deren Folgen dauerhaft nicht mehr ihrer...
Berufskrankheiten pandemiebedingt auf Allzeithoch
BAuA veröffentlicht Bericht »Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit« 2022 844.284 meldepflichtige Arbeitsunfälle ereigneten sich im Jahr 2022 und damit 21.325 weniger als im Vorjahr. Mit umgerechnet 19,0 Arbeitsunfällen je 1000 Vollarbeiter ist...

.