BA-X (April 2018): Nachfrage nach Arbeitskräften stagniert auf hohem Niveau

BA X

BA-Stellenindex für Deutschland im April 2018.  

Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X), ein Indikator für die Arbeitskräftenachfrage in Deutschland, lag im April unverändert gegenüber März bei 251 Punkten. Seit dem Höchststand im Dezember 2017 zeigt sich nunmehr beim Bedarf an Arbeitskräften eine Abflachung. Insgesamt ist die Nachfrage aber weiterhin sehr hoch. Im Vergleich zum Vorjahr fällt der BA-X um 19 Punkte höher aus.

Trotz der zuletzt stagnierenden Stellenmeldungen ist der Arbeitskräftebedarf in nahezu allen Branchen höher als im Vorjahresmonat. Am deutlichsten hat die Nachfrage von Unternehmen der Informations- und Kommunikationsbranche zugelegt (+26 Prozent), gefolgt vom Verarbeitenden Gewerbe (+24 Prozent) und Verkehrs- und Logistikunternehmen (+19 Prozent). Geringer als im Vorjahr zeigt sich die Nachfrage lediglich im Bildungs- und Erziehungswesen.

Rund jede dritte gemeldete Stelle wird aus dem Handel- und Logistiksektor, dem Verarbeitenden Gewerbe oder dem Gesundheits- und Sozialwesen gemeldet. Knapp ein weiteres Drittel kommt von Zeitarbeitsunternehmen.

Auf welche Faktoren ist der nach wie vor hohe Bedarf an Arbeitskräften zurückzuführen? Als Hauptgrund ist die konjunkturelle Lage zu nennen, die – auch wenn die Erwartungen derzeit verhaltener werden – weiterhin sehr gut ist. Auch der historisch hohe Beschäftigungsstand führt dazu, dass mehr Menschen ihren Arbeitsplatz wechseln. Das lässt den Ersatzbedarf steigen. Zudem erhöht die wachsende Bedeutung von Teilzeitbeschäftigung den Bedarf an Arbeitskräften. Darüberhinaus treten in einigen technischen Berufefeldern, bei Bauberufen sowie in einigen Gesundheits- und Pflegeberufen zunehmend Engpässe bei der Stellenbesetzung auf.

Auch das spiegelt sich im hohen Stand des BA-X wider, weil Arbeitsstellen länger vakant bleiben:

 BA X April 2018
 
 

Das BA-X-Konzept

Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) bildet die Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt ab.

Die Basis für den BA-Stellenindex bilden die bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldeten ungeförderten Arbeitsstellen, sowie die bei der BA gemeldeten Stellen für Freiberufler, Selbständige und aus der Privaten Arbeitsvermittlung. Seit dem Berichtsmonat Juli 2014 werden – rückwirkend ab Januar 2013 – auch sogenannte Kooperationspartnerstellen berücksichtigt, die Arbeitgeber der Bundesagentur für Arbeit über eine technische Schnittstelle übermitteln.

Als Abbild der Kräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt fließen in den BA-X sowohl die Stellenzugänge als auch die Stellenbestände ein. Die Stellenzugänge spiegeln die Dynamik des monatlichen Einstellungsgeschehens und des aktuellen Personalbedarfs der Betriebe wider. Der Stellenbestand drückt das Niveau der Kräftenachfrage aus und beinhaltet implizit auch die Verweildauer der gemeldeten Stellen. Durch die Verwendung von Zugängen und Beständen können damit sowohl die Einstellungsbereitschaft der Betriebe als auch mögliche Stellenbesetzungsschwierigkeiten abgebildet werden.

Für die Berechnung des BA-X werden die Stellenzugänge und der -bestand zunächst saison- bzw. kalenderbereinigt. Danach wird der Mittelwert aus den bereinigten Stellenzugängen und -beständen berechnet. Anschließend werden die Abweichungen auf den Referenzwert (Jahresdurchschnitt 2004), der auf 100 normiert wurde, ermittelt. Die Saison- bzw. Kalenderbereinigung wird jeden Monat für die gesamte Zeitreihe neu durchgeführt. Dadurch kann es zu Abweichungen von früher veröffentlichten Monatsversionen des BA-X kommen.

 

 

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