Statistisches Bundesamt veröffentlicht neue »StatGespräch«-Folge mit Mirko Wesling vom Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und Destatis-Experte Emilio Schraner

Viele Unternehmen in Deutschland klagen über Nachwuchsmangel

Wie steht es um die berufliche Bildung hierzulande? Was hat sich verändert, nicht zuletzt im Zuge der Covid-19-Pandemie? Für welche Berufe entscheiden sich junge Menschen heute – und warum?

Um Fragen wie diese geht es in der neuen Folge von »StatGespräch«, dem Podcast des Statistischen Bundesamtes.

»Seit wir die Statistik hier erheben – und das ist seit vor der Wiedervereinigung – hatten wir noch nie so niedrige Zahlen, was Auszubildende und Neuverträge betrifft”, erklärt Emilio Schraner, Experte für berufliche Bildung im Statistischen Bundesamt und einer der Gäste im aktuellen »StatGespräch«. »Wir hatten vor zehn Jahren noch 100 000 Neuabschlüsse mehr in einem Jahr und sind jetzt unter einer halben Million angekommen. Das ist ein historischer Tiefststand.« Die Hintergründe dieser Entwicklung werden im Destatis-Podcast beleuchtet.

Aus Sicht von Schraners Gesprächspartner Mirko Wesling vom Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) sind die Gründe mannigfaltig. »Der Elefant im Raum ist natürlich die Demografie«, sagt Wesling, der beim ZDH für bildungspolitische Analysen zuständig ist, im neuen »StatGespräch«.

Die Zahl der jungen Menschen sei in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen, das mache sich bei der Nachfrage nach Ausbildungsstellen bemerkbar. Bildungspolitisch habe der Fokus in den vergangenen Jahrzehnten auf der akademischen Bildung gelegen. Gleichzeitig gebe es noch immer keine flächendeckende Berufsorientierung an allen allgemeinbildenden Schulen über die Karrieremöglichkeiten mit einer beruflichen Bildung: Das alles habe zu steigenden Studienanfängerquoten und dazu geführt, »dass da durchaus ein wenig Druck auf dem Kessel ist im Ausbildungsmarkt«, so Wesling.

Welche Erkenntnisse sich zum Thema Nachwuchsmangel an Fachkräften aus der Berufsbildungsstatistik ableiten lassen und welche Datenlücken es möglicherweise zu schließen gilt – das erfahren Sie in der aktuellen Folge von »StatGespräch«, dem Podcast des Statistischen Bundesamtes. Hören oder abonnieren können Sie ihn über die Plattform Spotify, in der Destatis-Mediathek sowie als RSS-Feed.


  VERWEISE  


Die letzten Meldungen

Verschiedenes

Trendstudie »Jugend in Deutschland 2024«: Verantwortung für die Zukunft? Ja, aber...

24.04.2024

Pessimismus bei der Jugend: Trendstudie offenbart Sorgen und Rechtsruck Die junge Generation in Deutschland ist so pessimistisch wie noch nie. Das zeigt die aktuelle Trendstudie »Jugend in Deutschland 2024«. Obwohl sie die Corona-Pandemie für überwunden halten, steigt bei den befragten 14- bis 29-Jährigen die mentale Belastung. Sorgen um die Sicherung des Wohlstands führen zu hoher politischer Unzufriedenheit und damit zu einem deutlichen Rechtsruck. Die jungen Menschen sind gewillt, Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen. Was es dafür braucht, zeigt diese Trendstudie. Das sind die Ergebnisse der siebten Trendstudie »Jugend...

Weiterbildung / Bildungspolitik

Weiterbildung in Schweizer KMU: Ein zentraler Erfolgsfaktor

24.04.2024

KMU in der Schweiz: Weiterbildung hat hohe Relevanz für den Unternehmenserfolg Eine aktuelle Studie des Schweizerischen Verbandes für Weiterbildung (SVEB) beleuchtet die Bedeutung und Umsetzung von Weiterbildung in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in der Schweiz. Speziell fokussiert die Untersuchung Klein- und...

Weiterbildung / Bildungspolitik

Aktionsrat Bildung legte neues Jahresgutachten zu »Bildung und sozialer Zusammenhalt« vor

24.04.2024

Bildung und sozialer Zusammenhalt Soziale Kohäsion ist eine fundamentale Säule für ein erfolgreiches Zusammenleben und eine hohe Lebensqualität in einer marktwirtschaftlich orientierten Gesellschaft. Sie wird durch globale Herausforderungen wie Pandemien, Migration, Klimawandel und kriegerische Konflikte jedoch zunehmend...

Frauenkarrieren

Alterseinkünfte von Frauen 27,1 Prozent niedriger als die von Männern

24.04.2024

Frauen ab 65 Jahren beziehen Alterseinkünfte von rund 18.700 Euro brutto im Jahr, Männer von rund 25.600 Euro Frauen sind hinsichtlich ihres durchschnittlichen Einkommens schlechter gestellt als Männer – auch bei den Alterseinkünften. Nach Erstergebnissen der Erhebung zu Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) 2023 bezogen Frauen...

Wissenschaft, Forschung und Lehre, Projekte

Stereotype in der Lehramtsausbildung: DIPF untersucht Vorurteile bei Sonderförderung

24.04.2024

Inklusion: Welche Stereotype angehende Lehrkräfte mit besonders förderbedürftigen Schüler*innen verbinden Im Zuge der Inklusion unterrichten Lehrkräfte verstärkt besonders förderbedürftige Schüler*innen. Stereotype Annahmen über diese Kinder und Jugendlichen können beeinflussen, wie die Lehrer*innen mit ihnen umgehen. Das DIPF |...

Beruf und Arbeit, Europa

Wandel der Geschlechterrollen in verschiedenen Berufsfeldern

23.04.2024

Zunahme weiblicher Präsenz in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen Die Beteiligung von Frauen in technischen Berufen sowie in traditionell von Männern dominierten Branchen hat in den letzten zehn Jahren merklich zugenommen. Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat am Girls’ Day und Boys’ Day 2023 bekannt gegeben, dass...

.