DJI analysiert die Lebensphase Jugend und benennt neue Herausforderungen

Wissenschaft, Forschung und Lehre, Projekte
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Das Jugendalter hat sich innerhalb weniger Jahrzehnte enorm verändert: Jugendliche werden zu einem Zeitpunkt volljährig, zu dem sie den Weg zum Erwachsenwerden längst noch nicht abgeschlossen haben. Im Gegensatz zu früheren Jugendgenerationen liegen viele Entscheidungen und Aufgaben noch vor ihnen: Abschluss der Schule und einer Berufsausbildung, feste Anstellung, eigene Wohnung, Gründung einer Familie.

Vor welchen Herausforderungen junge Menschen heutzutage stehen und wie Gesellschaft und Politik sie unterstützen können, ist Thema einer Ausgabe des Forschungsmagazins DJI Impulse mit dem Titel »Projekt: Erwachsen werden«. »Wer im Jahr 2017 über das Jugendalter reden will, muss auch über junge Erwachsene und das dritte Lebensjahrzehnt reden«, schreibt DJI-Direktor Thomas Rauschenbach in seinem Artikel. Er kritisiert, dass die fachliche und politische Debatte der letzten 25 Jahre so stark von der Kindheit geprägt gewesen sei, dass das Jugendalter als eigenständige Lebensphase aus der Wahrnehmung gerückt sei.

Statt zeitlich müsse das Jugendalter deshalb inhaltlich beschrieben werden: Wie werden junge Menschen durch Bildungsprozesse sozial und beruflich handlungsfähig? Wie erlangen sie soziale, politische und ökonomische Eigenständigkeit? Und wie entwickeln sie ihren eigenen Standpunkt und ihre Urteilskraft? Daran schließen sich weitere Fragen an: Wie gehen junge Menschen mit digitalen Medien um? Was leistet die Ganztagsschule? Wo steht die organisierte Jugendarbeit? Wie kann die politische Bildung für junge Menschen verbessert werden?

Diesen Fragen gehen die Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis nach, die an dem im Februar 2017 erschienenen 15. Kinder- und Jugendbericht mitgewirkt haben. Die Autorinnen und Autoren fassen nicht nur zentrale Befunde des Berichts zusammen, sondern formulieren in DJI Impulse notwendige gesellschaftliche und politische Konsequenzen. Darüber hinaus äußert sich die Parlamentarische Staatssekretärin Caren Marks im Interview über die neue jugendpolitische Strategie des Bundesfamilienministeriums und setzt sich für eine Ausweitung der politischen Bildung an Schulen ein. Marks tritt zudem für eine stärkere Beteiligung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen an politischen Entscheidungen ein, äußert sich hinsichtlich einer freiwilligen Jugendquote in Parteien aber kritisch.

Das Forschungsmagazin DJI Impulse berichtet über die wissenschaftliche Arbeit am Deutschen Jugendinstitut (DJI), einem der größten sozialwissenschaftlichen Institute für Forschung und Entwicklung in Deutschland. Vier Mal jährlich informieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über Themen aus den Forschungsbereichen Familie, Jugend, Kindheit, Migration, Bildung, Ausbildung und Arbeit.

 

 

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