BA-X (Juni 2017): »Kräftenachfrage steigt weiter«

Beruf und Arbeit, Europa
BA X

BA-Stellenindex für Deutschland im Juni 2017.  

Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X), ein Indikator für die Arbeitskräftenachfrage in Deutschland, ist im Juni gegenüber Mai um drei auf 235 Punkte gestiegen. Die Nachfrage nach Arbeitskräften wächst damit auf hohem Niveau dynamisch weiter. Der Vorjahresabstand fällt mit 19 Punkten erneut sehr deutlich aus.

Die gute Entwicklung zeigt sich auch in den Branchen: in fast allen besteht weiterhin ein hoher Bedarf an neuem Personal. Außer im Öffentlichen Dienst ist die Arbeitskräftenachfrage in allen Branchen höher als vor einem Jahr. Am stärksten fallen die Zuwächse derzeit in den Bereichen des Verarbeitenden Gewerbes, im Handel, in den Qualifizierten Unternehmensdienstleistungen sowie im Baugewerbe aus. Auch bei den Unternehmen der Zeitarbeitsbranche steigt der Personalbedarf weiter.

Grundsätzlich tragen die stabile wirtschaftliche Lage sowie die seit längerer Zeit steigende Zahl der Beschäftigten zur anhaltend starken Kräftenachfrage bei. Dadurch nimmt unter anderem der fluktuationsbedingte Ersatzbedarf zu, und es entsteht insgesamt mehr Bewegung auf dem Arbeitsmarkt, da mehr Personen ihren Arbeitsplatz wechseln. Darüber hinaus wirken sich die gestiegene Nachfrage nach Teilzeitbeschäftigung sowie die in manchen Bereichen zunehmenden Besetzungsschwierigkeiten der Unternehmen auf das Niveau der Arbeitskräftenachfrage aus.

Dies spiegelt sich auch im BA-X wider:

 BA X Juni 2017
 
 

Das BA-X-Konzept

Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) bildet die Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt ab.

Die Basis für den BA-Stellenindex bilden die bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldeten ungeförderten Arbeitsstellen, sowie die bei der BA gemeldeten Stellen für Freiberufler, Selbständige und aus der Privaten Arbeitsvermittlung. Seit dem Berichtsmonat Juli 2014 werden – rückwirkend ab Januar 2013 – auch sogenannte Kooperationspartnerstellen berücksichtigt, die Arbeitgeber der Bundesagentur für Arbeit über eine technische Schnittstelle übermitteln.

Als Abbild der Kräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt fließen in den BA-X sowohl die Stellenzugänge als auch die Stellenbestände ein. Die Stellenzugänge spiegeln die Dynamik des monatlichen Einstellungsgeschehens und des aktuellen Personalbedarfs der Betriebe wider. Der Stellenbestand drückt das Niveau der Kräftenachfrage aus und beinhaltet implizit auch die Verweildauer der gemeldeten Stellen. Durch die Verwendung von Zugängen und Beständen können damit sowohl die Einstellungsbereitschaft der Betriebe als auch mögliche Stellenbesetzungsschwierigkeiten abgebildet werden.

Für die Berechnung des BA-X werden die Stellenzugänge und der -bestand zunächst saison- bzw. kalenderbereinigt. Danach wird der Mittelwert aus den bereinigten Stellenzugängen und -beständen berechnet. Anschließend werden die Abweichungen auf den Referenzwert (Jahresdurchschnitt 2004), der auf 100 normiert wurde, ermittelt. Die Saison- bzw. Kalenderbereinigung wird jeden Monat für die gesamte Zeitreihe neu durchgeführt. Dadurch kann es zu Abweichungen von früher veröffentlichten Monatsversionen des BA-X kommen.

 

 

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