Europa 2020: Bildungsindikatoren im Jahr 2016

Beruf und Arbeit, Europa
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Anteil der 30- bis 34-jährigen Personen mit tertiärem Bildungsabschluss in der EU immer größer - und immer weniger frühzeitige Schul- und Ausbildungsabgänger  

Der Anteil der 30- bis 34-Jährigen mit tertiärem Bildungsabschluss ist in der Europäischen Union (EU) weiterhin kontinuierlich angestiegen, und zwar von 23,6% im Jahr 2002, dem Beginn der Zeitreihe, auf 39,1% im Jahr 2016. Diese Tendenz war bei Frauen (der Anteil ist von 24,5% im Jahr 2002 auf 43,9% im Jahr 2016 gestiegen, womit das Europa 2020-Ziel übertroffen wurde) noch ausgeprägter als bei Männern (der Anteil ist von 22,6% auf 34,4% gestiegen und liegt somit noch unter dem Europa 2020-Ziel). Die Strategie Europa 2020 gibt das Ziel vor, dass bis 2020 mindestens 40% der 30- bis 34-Jährigen in der EU über einen tertiären Abschluss verfügen sollen.

Indessen ist die Quote der frühzeitigen Schul- und Ausbildungsabgänger (im Alter von 18 bis 24 Jahren) in der EU stetig zurückgegangen, von 17,0% im Jahr 2002 auf 10,7% im Jahr 2016. Junge Frauen (9,2% im Jahr 2016) beenden seltener frühzeitig die Schule oder die Ausbildung als junge Männer (12,2%). Ziel der Strategie Europa 2020 ist es, bis 2020 den Anteil der frühzeitigen Schulabgänger in der EU auf unter 10% zu drücken.

Heute werden von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, die neuesten Daten veröffentlicht, aus denen hervorgeht, welche Fortschritte die EU und ihre Mitgliedstaaten bei der Erreichung der beiden Europa 2020-Kernziele im Bereich Bildung gemacht haben.

Anteil der 30- bis 34-Jährigen mit tertiärem Bildungsabschluss am höchsten in Litauen, am niedrigsten in Rumänien und Italien

Im Jahr 2016 lag der Anteil der Personen im Alter von 30 bis 34 Jahren mit tertiärem Bildungsabschluss in allen Mitgliedstaaten, für die Zeitreihen vorliegen, höher als im Jahr 2002.

In Litauen (58,7%), Luxemburg (54,6%), Zypern (53,4%), Irland (52,9%) sowie Schweden (51,0%) hatte 2016 mehr als die Hälfte der Bevölkerung im Alter von 30 bis 34 Jahren einen tertiären Bildungsabschluss. Am anderen Ende der Skala wurden die geringsten Anteile in Rumänien (25,6%), Italien (26,2%), Kroatien (29,5%) und Malta (29,8%) verzeichnet.

Dreizehn Mitgliedstaaten haben bei diesem Indikator ihre nationalen Zielwerte für 2020 bereits erreicht oder übertroffen, nämlich die Tschechische Republik, Dänemark, Estland, Griechenland, Italien, Zypern, Lettland, Litauen, die Niederlande, Österreich, Slowenien, Finnland und Schweden.

In allen Mitgliedstaaten, mit Ausnahme von Deutschland, war 2016 der Anteil der Frauen im Alter von 30 bis 34 Jahren mit einem tertiären Bildungsabschluss deutlich höher als der entsprechende Anteil der Männer.

 

Anteil der frühzeitigen Schulabgänger in Kroatien am niedrigsten, in Spanien am höchsten

Der Anteil der frühzeitigen Schul- und Ausbildungsabgänger lag im Jahr 2016 in allen Mitgliedstaaten, für die Zeitreihen vorliegen, niedriger als im Jahr 2006. Ausnahmen waren die Tschechische Republik, Rumänien und die Slowakei.

Im Jahr 2016 verzeichneten Kroatien (2,8%), Litauen (4,8%), Slowenien (4,9%) und Polen (5,2%) die niedrigsten Anteile der frühzeitigen Schulabgänger, während Malta (19,6%), Spanien (19,0%), und Rumänien (18,5%) die höchsten Quoten registrierten.

Dreizehn Mitgliedstaaten haben für diesen Indikator ihre Zielwerte für 2020 schon erreicht, nämlich Belgien, Dänemark, Irland, Griechenland, Frankreich, Kroatien, Italien, Zypern, Litauen, Luxemburg, Österreich, Slowenien und Finnland.

In allen Mitgliedstaaten war im Jahr 2016 der Anteil der frühzeitigen Schul- und Ausbildungsabgänger bei Frauen niedriger als bei Männern. Ausnahmen waren Bulgarien, die Tschechische Republik und Rumänien.


Geographische Informationen
Die Europäische Union (EU) umfasst Belgien, Bulgarien, die Tschechische Republik, Dänemark, Deutschland, Estland, Irland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Kroatien, Italien, Zypern, Lettland, Litauen, Luxemburg, Ungarn, Malta, die Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Slowenien, die Slowakei, Finnland, Schweden und das Vereinigte Königreich. 

Methoden und Definitionen
Die in dieser Meldung präsentierten Europa 2020-Bildungsindikatoren beruhen auf der EU-Arbeitskräfteerhebung.

Der Indikator bezüglich des tertiären Bildungsabschlusses ist definiert als der prozentuale Anteil der 30- bis 34-Jährigen, die einen tertiären Bildungsgang erfolgreich abgeschlossen haben (Universität, Fachhochschule usw.). Diese Bildungsabschlüsse entsprechen den Stufen 5-8 der Internationalen Standardklassifikation für das Bildungswesen (International Standard Classification of Education, ISCED) 2011 für die Daten ab 2014 und den Stufen 5 und 6 der ISCED 1997 für die Daten bis zum Jahr 2013. Im Zeitverlauf sind die Daten jedoch für alle Mitgliedstaaten außer Österreich vergleichbar.

Der Indikator bezüglich der frühzeitigen Schul- und Ausbildungsabgänger ist definiert als der prozentuale Anteil der 18- bis 24-Jährigen, die höchstens über einen Abschluss im Sekundarbereich I verfügen und in den letzten vier Wochen vor der Erhebung an keinen weiterführenden Bildungsangeboten teilnahmen. „Abschluss im Sekundarbereich I“ entspricht den Stufen 0-2 der ISCED 2011 für die Daten ab 2014 und den Stufen 0-3C kurz der ISCED 1997 für die Daten bis 2013. Im Zeitverlauf sind die Daten jedoch für alle Mitgliedstaaten vergleichbar.

 

 

 

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