Journalisten-Studie: Etwa ein Drittel ist freiberuflich tätig

DFJV

DFJV veröffentlicht Studie über Berufsausübung von Journalisten in Deutschland 

Der Deutsche Fachjournalisten-Verband (DFJV) hat in Zusammenarbeit mit der Professur für Empirische Sozialforschung der Universität Mannheim eine neue Vermessung des Berufs Journalist/in durchgeführt.

 

 

Die zentralen Ergebnisse:

  1. Bei Printmedien arbeiten mit 43 Prozent noch immer die meisten Journalistinnen und Journalisten, gefolgt von 29 Prozent, die bei Onlinemedien tätig sind.
  2. Mindestens 32 Prozent der Befragten sind freiberuflich tätig.
  3. Journalistinnen und Journalisten arbeiten im Durchschnitt 45 Stunden pro Woche, wovon etwas über 30 Stunden (mit einer hohen Standardabweichung von über 16 Stunden) auf rein journalistische Aufgaben entfallen. Auf Personalführung und technische Aufgaben entfallen im Durchschnitt jeweils 3, auf kaufmännische Aufgaben 2,5 Stunden (jeweils mit hohen Standardabweichungen). Die Arbeitszeit ist seit dem Jahr 2010 bei rund 42 Prozent der Befragten gesunken, bei 22 Prozent gestiegen.
  4. Das durchschnittliche Monatsnettoeinkommen beträgt 3.293,12 Euro. Für mehr als 51 Prozent der Respondenten ist das Einkommen seit dem Jahr 2010 gestiegen (bei knapp 9 Prozent sogar stark), bei knapp 12 Prozent ist es etwas und bei 8,5 Prozent stark gesunken.
  5. Die Befragten veröffentlichen pro Jahr im Durchschnitt 310 Beiträge (mit einer großen Standardabweichung von 309 Beiträgen). Knapp 2,5 Prozent der Journalistinnen und Journalisten veröffentlichen mehr als 1.000 Beiträge pro Jahr. Fast die Hälfte gab an, mehr als im Jahr 2010 zu veröffentlichen; rund 20 Prozent veröffentlichen weniger.
  6. Die Freude am Beruf ist im Durchschnitt seit dem Jahr 2000 gleich geblieben oder leicht gesunken. Für immerhin 29 Prozent der Befragten ist die Freude an der Tätigkeit gestiegen, für 5 Prozent sogar sehr.
  7. Als wichtige berufliche Trends werden Mobiler Journalismus (62 Prozent), Content Marketing (53 Prozent) und Storytelling (47 Prozent) gesehen.

 

Zur Stichprobe:
Die Erhebung erfolgte zwischen dem 07.10. und 04.11.2016. Zur Befragung wurden 29.826 Personen eingeladen, wovon 4.416, mithin knapp 15 Prozent, teilgenommen haben. Die Umfrage gilt insofern als repräsentativ.

62 Prozent der Respondenten waren männlich; das Durchschnittsalter lag bei 50 Jahren mit einer Standardabweichung von 10 Jahren. Sie verfügen im Schnitt über 23 Jahre Berufserfahrung. 22 Prozent der Befragten sind Quereinsteiger, 35 Prozent haben ein Volontariat absolviert, 16 Prozent ein Studium in Publizistik, Medien- oder Kommunikationswissenschaften und knapp 8 Prozent haben eine Journalistenschule besucht.

Die gemessenen, jeweils recht hohen Standardabweichungen sind dahingehend zu interpretieren, dass Journalismus als sehr heterogener Beruf anzusehen ist, der nicht einheitlichen Standards folgt.

 

Hintergrund

Der Deutsche Fachjournalisten-Verband (DFJV) ist ein Berufsverband und Dienstleister für Journalisten, die sich auf ein Fach, Ressort oder Themengebiet spezialisiert haben. Er bietet seinen mehr als 11.500 Mitgliedern u. a. Leistungen wie eine individuelle und kostenfreie Beratung in Rechts-, Steuer-, Fach-, KSK-, Arbeitszeugnis- und Existenzgründungsfragen, einen Honorarfactoring-Service, auf die Profession abgestimmte Weiterbildungsangebote, ein fachjournalistisches Onlinemagazin, Leitfäden, Studien und Fachbücher zu wichtigen journalistischen Themenfeldern, Veranstaltungen sowie die Ausstellung des Presseausweises an.

Der DFJV ist der erste Journalistenverband, dessen Qualitätsmanagementsystem vom TÜV nach den Normen DIN EN ISO 9001:2008 und DGVM ZERT zertifiziert wurde.

 

  LINKS  

 

WZB: Zu Gast in der Wissenschaft
Das WZB schreibt auch 2019 sein Journalist-in-Residence-Stipendium aus Das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) bietet auch im akademischen Jahr 2019/2020 erfahrenen Journalist*innen die Möglichkeit eines Gastaufenthaltes an. Für...

.